Rezension
Josh Haden ist nach zweijähriger Pause zurück und umarmt uns mit seiner Stimme und seinen Geschichten. Mit dem Album „Carolina“ wendet er sich seiner persönlichen sowie seiner familiären Vergangenheit zu und lässt uns mit am großen Esstisch sitzen während er erzählt. Spain hat uns einst länger warten lassen. Nach ihrem 95er Debut „The Blue Moods Of Spain“ und und den bis 2001 folgenden LPs „She Haunts My Dreams“ und „I Believe“ war Pause bis 2012, als das großartige „The Soul Of Spain“ das Comeback einläutete. Diesmal nur 2 Jahre. Zum Glück, denn „Carolina“ ist ein wie aus einem Guss gezauberter Monolith frugalster Alt. Country Klänge, transformiert ins hypnotisch-ruhige, warme Spain-Universum.
An den Aufnahmen für „Carolina“ waren nur eine Handvoll ausgewählter Musiker beteiligt gewesen. Kenny Lyon, der in den letzten vier Dekaden als Studio- und Session-Musiker mit so unterschiedlichen Acts wie den Lemonheads, Bruce Springsteen, Sting, Joe Walsh oder NoFX zusammengespielt hat, bildet neben Haden selbst das wichtigste Element der Band. Er spielt zusätzlich zu den akustischen und elektrischen Gitarren auch Keyboard und Piano, Lap Steel, Pedal Steel und Banjo, die den Alt-Country und Americana Stil dieses Albums definieren. Schwester Petra Haden veredelt Songs wie „One Last Look“ oder das traumhaft schöne „Battle of Saratoga“ mit ihrer Violine, Danny Frankel, einer der begehrtesten Drummer der Westküste (u.a. John Cale, k.d. Lang, Marianne Faithful) spielt unglaublisch passende, immer zurückhaltend reduktive Schlagzeug-Parts.
„Niemand kann so herzergreifend Schmerzen in Songform gießen wie Josh Haden….die Arrangements sind auf ein Minimum heruntergedampft, Haden gibt jedem Song, was er braucht, um ein Optimum an Emotionen auszulösen, ohne den Hörer zur Geisel seiner eigenen Pein zu machen. Bei aller Vorsicht biete sich bei diesem Album doch mal der Ausdruck „Meisterwerk“ an.“ - (Eclipsed, 9 von 10 Sternen)
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