Rezension
Lady lamb The Beekeeper . Aly Spaltro aus Maine muss sich gar nicht hinter dem etwas sperrigen Pseudonym verbergen, dass sie sich gegeben hat dafür ist sie viel zu gut. Die Entdeckung des rührigen Hamburger BB*Island-Labels (das uns bereits Werke der Wrens und von Mirel Wagner schenkte und sich zudem um die Pflege des Go-Betweens-Schatzes kümmert) überrennt den beeindruckten Hörer mit ihrer kreativen Energie, egal ob allein zum Banjo, zur elektrischen wie akustischen Gitarre oder im mitreissenden Komplett-Band-Kontext, wechselt in einem Song spielerisch von der intensivsten Solo-Darbietung zum rauschhaften Voll-Besetzungs-Erlebnis, und fasziniert dabei durch ihren reifen, kraftvollen, beweglichen wie berückenden Gesang. Die bemerkenswert vielsaitige Artistin (sie spielt sämtliche Gitarren des Albums, Bass, Banjo, Autoharp, Omnichord und allerlei anderes), die verdientermaßen die Bühne bereits mit so großen & guten Namen wie Beirut, Evan Dando und Sharon van Etten teilte, glänzt ebenso durch ihr vielfältiges Spiel (welches sie mitunter in die Nähe von Ani DiFranco oder Wallis Bird rückt) wie durch ihren volltönenden, gefühlsgeladenen Gesang, der mal wild romantisierend wie Brandi Carlile, mal bedrückend beeindruckend wie PJ Harvey den Hörer mitten ins Herz trifft. Gepaart mit einer dezent-düsteren Rykarda Parasol-Note, der berührenden Intimität einer Marissa Nadler und einer gehörigen Portion Punk-Energie entwickelt sich zwischen Banjo-bepluckerter Karg-Folk-Intensität, Streicher-Schwelgen, zack-zickigen Bläsersätzen, roh und deftig verzerrten Gitarren und ausufernden Rauschflügen eine einzigartige Song-Sprache, die auch den Alles-Kenner bleibend beeindruckt. Eine bemerkenswerte Entdeckung. (cpa)
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