Songs: Ohia: Ghost Tropic - Hilfe
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Songs: Ohia - Ghost Tropic

Cover von Ghost Tropic
Songs: Ohia
Ghost Tropic

Label Secretly Canadian
Erstveröffentlichung 01.11.2000
Format LP
Lieferzeit 4 – 6 Wochen
Preis 19,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Faulheit kann man Jason Molina nicht vowerfen, denn 5 Alben und diverse Singles in nur 4 Jahren sprechen eine deutliche Sprache. Trotzdem kommt „Ghost Tropic“ als Nachfolger des im Frühjahr erschienenen Meisterwerks „The Lioness“ doch überraschend früh.

Aber Abnutzungserscheinungen gibt es keine und rein qualitativ schließt es nahtlos an den Vorgänger an, ist hinsichtlich der Arrangements und der Songs sogar noch ein wenig ausgefeilter, inventiver und besser. Eingespielt wurde das Album in Nebraska mit seinem alten Kumpel Alasdair Roberts (von Appendix Out) und den neuen Freunden Shane Aspegren und Mike Mogis, beide von den Chamber-Folk-Rockern Lullaby For The Working Class bekannt.

Das Label selbst holt ganz weit aus, um diese Platte zu beschreiben. Lou Reed´s „Berlin“ kommt ihnen in den Sinn, der elektro-akustische Minimalismus der David Bowie/Brian Eno Trologie, die Perkussion von Tom Waits´ „Swordfishtrombones“, Einflüße von Brit-Folk und Ennio Morricone´s Spaghetti-Western, sowie „the faintest echoes of the Chinese Classical ringing like a death murmur in the distance“. Daraus kann sich wahrscheinlich nur jemand mit größter Vorstellungskraft einen Sound im Kopf zimmern.

Wie auch schon bei „The Lioness“ schafft die Band es, mit wenigen Instrumenten üppige Klangbilder zu schaffen, die direkt unter die Haut gehen. Schon die ersten drei Songs hier haben nur ein paar instrumentale Ausschmückungen, die das melancholische Geheul (das will ich positiv verstanden wissen) von Jason Molina perfekt einrahmen. Die erste Version von „Ghost Tropic“ besteht aus Vogelgeräuschen und einer Steel Guitar (das Label nennt es „Tropicalia Blues“), die zweite ist eine melancholische Vibraphon/Piano-Tonfolge, die auch von Dakota Suite stammen könnte und nach und nach im Vogelgezwitscher untergeht.

Beim 12-minütigen „Not Just A Ghost´s Away” schiebt allerlei Elektronikgewabber den eigentlichen, wunderschön-fragilen Folk-Song in neue Sound-Dimensionen. Schier unglaublich auch wie dieser Mann mit einer einfachen Akustikgitarrenfigur, knappen Snaredrum-Schlägen und seiner Stimme einen schleppenden Song wie „The Ocean´s Nerves“ 5 Minuten auf dem Siedepunkt halten kann. Sphärisch-atmosphärisch kommt auch der letzte Song daher, „Incantation“, schwebend auf einer Synthesizer-Soundnebelwolke und auch fast 12 Minuten lang. Da passiert eigentlich rein dynamisch nicht viel, umso erstaunlicher ist es, das man keine Sekunde missen möchte.

Schon seit der ersten 7“ war ich Fan dieser Band, die anfangs noch als Palace-Clone abgetan wurde. Das hatte bei „The Lioness“ einen wirklichen Höhepunkt gefunden, aber „Ghost Tropic“ ist noch viel, viel besser. Ein absolut gigantischer Trauerkloß von Platte!!! Melancholie rules!

Review

“Unbelievably, Ghost Tropic is the fifth full-length release from Jason Molina since he debuted under the Songs: Ohia moniker in 1997. Once again, acoustic folk dirges with disturbing, woebegone lyrics sung in his signature yowl dominate. But this time, Molina ups the ante by looking outside the American Midwest for inspiration for his epics. The 12-minute "Not Just A Ghostþs Heart" suggests a visit into unknown dimensions, with high-pitched twitters reminiscent of those heard on the X-Files theme song and percussion that pulses like a telltale heart, all buried beneath laborious piano. Meanwhile, the wild title track is a complete change of pace: The surprising instrumental begins with the screeching of a single bird before evolving into the noise of a flock of them, decorated with the bonging of church bells and the weepy strains of a slide guitar. Ghost Tropic is easily Molinaþs most adventurous release yet.” (CMJ)

Tracklisting
1. Lightning Risked It All
2. The Body Burned Away
3. No Limits On The Words
4. Ghost Tropic
5. The Oceanþs Nerves
6. Not Just A Ghostþs Heart
7. Ghost Tropic
8. Incantation
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