Wolf Mountains - Urban Dangerous
Rezension
“German Garage-Rock” prangt als Label auf diesem dritten Album der Stuttgarter Band, die weit mehr ist als ein Nebenprojekt von Die Nerven-Drummer Kevin Kuhn. Wolf Mountains entstammen aber derselben Stuttgarter Underground-Szene. Sie klingen allerdings weniger noisig und postpunkig, dafür aber gradliniger und eben auch ein gutes Stück garagiger. Ebenfalls kompakt besetzt als klassisches Powertrio geht es auf „Urban Dangerous“ mehr oder weniger um, naja, Underground -Rock. Mit Wurzeln bei Postpunk und auch etwas Psychedelia, aber auch 90er Indierock und vielleicht sogar einer kleinen Prise 70er-Mainstream-Hardrock? Das liegt aber wahrscheinlich an den Metal-T-Shirts, die Trommler Kuhn so gerne trägt. Die stoische, kantige, garagige Riffarbeit fällt jedenfalls auf, der Gesang von Reinhold Lee Emerson ist eigenwillig, die Stimme präsent, ja schneidend. Richtig gut gefällt mir die räumlich verhallte Produktion das klingt fast wie live in einer Lagerhalle aufgenommen, was hervorragend zum Gesamtbild passt. Songtitel wie „Fuck You Belzebub“ zeugen auch von einer erfreulich lockeren Art, sich gegen gängige Rock-Klischees abzugrenzen. Im Vergleich zum Vorgänger "Superheavy" fällt das neue Werk ausgereifter und songorientierter aus. Gerade die diesmal erfreulich klaren, teils eingängigen Songs schaden dem Wolf Mountains-Sound keineswegs. Produziert haben Marcel Römer (Juli) und Max Rieger (Die Nerven), gemastert hat der inzwischen über Stuttgart hinaus renommierte Ralv Milberg. Klingt super. Prädikat „noch vielversprechender als zuletzt“ nicht nur für Stuttgart- und Nerven-Fans. (Joe Whirlypop)