Buff Medways - Medway Wheelers
Rezension
Wild Billy Childish ist zweifellos einer der ganz großen britischen Indie-Helden. Gerüchteweise hat er seit einem Vierteljahrhundert an die hundert Alben gemacht, dazu ist Childish ein höchst produktiver Maler, Dichter und Schriftsteller. Durch und durch britisch klingend, hat er seine Bewunderer aber in aller Welt. Seine früheren Bands sind definitiv Kult: The Milkshakes, Mighty Cesars und Thee Headcoats sind Ikonen des britischen Trash-Beat und Garagen-Punk. Auf einem über 20 Jahre alten Milkshakes-Album war einmal zu lesen: „Buy this album now before it becomes fashionable“ – angesichts von heute erfolgreichen Bands wie den Hives oder White Stripes kann man nun also feststellen, dass diese damals kühne Prognose eben doch richtig war. Nachdem es Childish in den letzten Jahren musikalisch etwas ruhiger angehen ließ – früher machte er mindestens fünf Alben im Jahr, nach längerer Pause in den mittleren Neunzigern zuletzt nur noch zwei oder drei – heißt seine jüngste Reinkarnation nun The Buff Medways, wie gewohnt ein ruffes Power-Trio, das sich nicht lange im Proberaum aufgehalten hat. Dies ist bereits ihr drittes Album, die letzten beiden erschienen übrigens auf Trancopic, dem Label des bekennenden Childish-Verehrers Graham Coxon von Blur. Und auch diesmal schmettert Childish seine aggressiven Liebeslieder zu rumpelnden Beats und kantiger Gitarre wie weiland die Kinks und Who im Frühstadium. Die Songs sind immer simpel und eingängig, manche auch wieder rundum unwiderstehlich. Zusammen mit Bassist Graham Day (Ex-Prisoners) und Drummer Wolf Howard (James Taylor Quartet) klingt auch dieses Album dermaßen zeitlos nach rumpelndem Garagen-Punk, dass es sowohl 1966 im Hamburger Starclub, 1977 im Londoner Marquee oder eben auch im hier und jetzt hätte entstanden sein können. Das nenne ich mal ein echtes Gütesiegel. (Joe Whirlypop)
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