Spacelords - Nectar Of The Gods
Rezension
Auch eine absolute Lieblingsband sollte vielleicht dann und wann beweisen, dass sie es sich in ihrer komfortablen Soundnische nicht zu gemütlich macht? Die Reutlinger Spacerock-Titanen Spacelords beginnen ihr neues Album prompt mit einem indisch angehauchten Intro, um sich dann aber in angemessen entspanntem Tempo und ganz ungehetzt - der gewohnt tonnenschweren Riffarbeit zuzuwenden. Denn beinharte Midtempo-Fuzz-Riffs sind das Rückgrad der mindestens zehnminütigen Songmonumente. Dann baut sich mit kleinen Variationen Stück für Stück die Spannung auf. Getragen von wuchtig-kraftvollem Beat, die Drums tonnenschwer, der Bass erstaunlich melodiös und mit interessanten Sounds weit jenseits von eintöniger Black Sabbath-Routine. Hazi Wettsteins Gitarre wechselt irgendwann vom Riff zu episch ausgeruhtem Solieren, der Bass trägt den Groove weiter ins Endlose. Das funktioniert immer wieder ganz großartig, bei jedem neuen Spacelords-Song aufs Neue. Highlight ist der finale Viertelstünder „Lost Sounds Of Lemuria“, ausnahmsweise mit Tastenverstärkung: Jens Eberhard von Jewelled Moon spielt Hammond. Mehr Innovation ist nicht wobei ich den Anspruch, mal was musikalisch Neues zu wagen, angesichts der Schönheit dieser Musik dann auch schnell wieder über Bord werfe. Denn die vier neuen Songmonster der Spacelords sind exakt so gut wie alle ihre Vorgänger. Sie müssen sich eben nicht weiterentwickeln, alles bleibt auch bei diesem sechsten Album beim verdienten Tonzonen-Label so wie es war und ist und das ist gut so. Wer die Platte will: Bitte schnell ordern, die Vinyle sind erfahrungsgemäß weg wie nix. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
1. Nectar Of The Gods < |
>2. Endorphine High < |
>3. Mindscapes < |
>4. Lost Sounds Of Lemuria |
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