Fire! Orchestra - Actions
Rezension
20er „besondere“ LP von einem meiner seit einiger Zeit Lieblings-Jazz-Acts, die 40-minütige Neufassung des Werks „Actions for Free Jazz Orchestra“ vom E-/Klassik-Avantgardisten Krzysztof Penderecki, 1971 uraufgeführt vom New Eternal Rhythm Orchestra von Don Cherry in fast identischer Instrumentierung, 14 Leute inkl. 9 Bläser, doch diesmal massiv verlängert. Ein ganz ganz leiser dunkler Start, luftig und punktuell setzen nach und nach ein paar experimentell kommunizierende Bläser ein, eine beinahe andächtige Orgel beruhigt, ehe über einer bedächtigen federnden ansatzweise groovenden rhythmischen Basis diverse Bläser plus splitternde Gitarre (die im Original weit auffälliger agierte) frei einsteigen, sich zu einer tollen flächigen Phalanx vereinen, abrupt abgelöst von kammermusikalischer Avantgarde mit immer mehr kurzen Spitzen/Ausbrüchen, schließlich in einer Art avanciertem dezent groovend-swingendem Post Bop Raum für melodiösere und konzentrierte Soli geben (gern kollektiv/mehrere parallel, inkl. Flöte, klasse!)… Es folgen perkussive etwas an Sun Ra erinnernde Parts, mehr Kammer-Impro-Free Jazz bzw. -Avantgarde (u.a. gewissen Wadada Leo Smith-Abenteuern wesensverwandt) und stoßweise assoziative/vernetzte abgefahrene Improvisationen, verdichtet zu kollektiven Drama-Free Jazz-Crescendi, 2 feinziselierte bis geradezu poetische/zarte bedächtig swingende filigran Orgel-unterlegte sehr aparte Phasen, wunderschöne annähernd kontemplative Bläserflächen, ein Orgelsolo… Extrem kontrast- und ideenreiche immens reizvolle Musik (mit viel vom Komponisten so vorgegebenem Freiraum), die deutlich weiterentwickelt, „zeitgenössischer“ als im Original wirkt. Spezial-Tip! (dvd)
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