Peter Hammill - From The Trees
Rezension
17er. Nein, es ist keineswegs so, daß ich ALLES von ihm toll finde. Der Vorgänger z.B…. Aber hier bin ich wieder sehr angetan. Kein Meisterwerk, aber lohnend! Dabei bleibt er recht oft, was Songwriting/Song-Strukturen betrifft, für seine Verhältnisse „konventionell“ und das tut der LP gut! Seine Stimme setzt er weniger variabel/exaltiert als gewohnt ein, keine Ausbrüche doch dafür hat er die Tendenz der letzten Jahre (die mich zunehmend begeistert hat), nämlich das mehrstimmige Singen, weiter verfeinert, erweitert, gar mal auf die Spitze getrieben (den ganzen Song hindurch); „klassische“ Harmony Vocals, Zweitstimme (die mittendrin sporadisch auch zur führenden mutieren kann), teils wortlose Backing Vocals (1,2 Mal sehr prominent und geradezu genial eingesetzt!), bis hin zu Chor-artigen Gebilden. Toll! Dazu begleiten akust. wie elektr. Gitarren (gern gemeinsam), letztere ganz unauffällig, punktierend, (mit Vorliebe) klangmalend, oder feinsinnig mäandernd, häufig zusätzlich Piano und z.T. Keyboards (alles er selbst, keine Drums solo pur; aber stets mehrere Instrumente). Die Grundstimmung ist ruhig (fast nur Balladen-artig), mit einigen emotionalen Aufwallungen, nur sporadisch kontrastreich, melancholisch, dunkel oder etwas pathetisch, einige Songs gehen auch unorthodoxe Wege (harmonisch und strukturell reizvoll offen bis artifiziell). Kein Melodien-Paradies insgesamt, doch einige entfalten sich bei mehrmaligem Hören immer besser und sorgen (mit) für diverse Höhepunkte: Reputation, Torpor, Milked, On Deaf Ears, The Descent alles klasse! (dvd)
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