Rezension
Interessanter Mann, dieser Emil Amos: Mastermind von Grails, psychedelische Pink Floyd-Epigonen von bemerkenswerter Klasse, dazu ist der Multiinstrumentalist auch Trommler bei den Stonerrockern OM und Sänger/Gitarrist bei Holy Sons. Bei dem bescheidenen Programm bleibt ihm aber auch genügend Zeit, nebenbei auch noch ein Soloprojekt mit programmatisch betitelter „Filmmusik“ zu produzieren das erste in zwanzig Jahren unter seinem eigenen Namen. Das 40-jährige Multitalent aus Portland, Oregon vertont hier (überwiegend noch) nicht existierende Filme mit cineastisch-opulenter Musik, die stilistisch nicht leicht zu fassen ist. Die Gesamtästhetik ist tendenziell Postrock, das Atmosphärische (vor allem die E-Gitarre und das verhallte E-Piano) erinnern an Pink Floyd, einzelne Sounds sind lupenreine Ennio Morricone-Magie (Clavinet!). Das Sounddesign arbeitet mit extrem räumlichen Effekten, fast schon dubbigem Hall, ausgefeilt bis ins kleinste Detail. Überwiegend ohne Gesang schwelgt Amos in atmosphärischem Wohlklang, mal träge psychedelisch oder hippieselig verdaddelt, aber auch mal avanciert elektronisch oder mit verhalltem 80er-Hochglanz-Sax. „Filmmusik“ fühlt sich tatsächlich ein bisschen wie eine modernisierte Version der beiden frühen Pink Floyd-Soundtracks „More“ und „Obscured By Clouds“ an. (Joe Whirlypop)