Rezension
Neu beim immer guten Wiener Siluh-Label: Mile Me Deaf kommen ursprünglich vom Noiserock, deshalb haben sie sich auch nach einem Song der Ami-Noiserocker Unwound benannt. Heute klingen sie aber anders: nämlich schlierig-psychedelisch, hypnotisch und zumindest soundästhetisch drogengeschädigt. Verwaschener Trance-Rock will ich dieses neue Werk des Wiener Tausendsassas Wolfgang Möstl (Killed By 9 Volt Batteries, Sex Jams) mal nennen, erneut komplett im Alleingang entstanden. Die Roots bei Bands wie Sonic Youth schimmern nur noch vage durch, dieser Sound ist anders und neu. Ein Paar Elemente vor allem der Gesang erinnern mich an die guten Finnen 22 Pistepirkko, ebenfalls stilistische Freigeister zwischen Psych und Garage. Mile Me Deaf arbeiten mit relativ wenigen verzerrten Gitarren, dafür reichlich Samples, Loops und analogen Synthesizern, der Bass sorgt für Dub-Tiefe, und trotz des spacigen Vibes sind die meisten Songs doch angenehm entspannt, ganz ohne übersteigerten Spacerock-Wumms. Dieses Leichte und Zurückgelehnte tut dem psychedelisch-krautigen Sound sehr gut, auch dank der (zumindest tendenziellen) Lo-Fi-Ästhetik entsteht so ein ganz neuer und wirklich intensiver Klang. Dazu taugen die Songs, schon beim zweiten Hören sind fast alle richtig eingängig. Insgesamt also ein erfreulich innovatives Psych-Rock-Album mit lässigem Kraut-Pop-Appeal. Auf einem Song singt Sex Jams-Bandkollegin Katarina Trenk. (Joe Whirlypop)
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
Siluh Records
Wallensteinstr. 4
1200 Wien
Austria
hi@siluh.com
Tracklisting
1. INVENT ANYTHING< |
>2. BLOWOUT< |
>3. SHIBUYA+< |
>4. THE WORLD WE OWN< |
>5. ALIEN AGE< |
>6. ONE ARK< |
>7. HEADNOTE #2< |
>8. WHERE ELSE< |
>9. ZITHER< |
>10. MARTIAN BLOOD |
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