Motorpsycho - Here Be Monsters
Rezension
Ursprünglich war »Here Be Monsters« ein Auftrag für das Technische Museum von Norwegen. Dafür erweiterte die Band ihre Besetzung vorläufig um den befreundeten Keyboarder Ståle Storløkken. Die Zusammenarbeit trug bald hörbare Früchte. In kurzer Zeit entstand ein ganzes Album mit insgesamt sieben Songs, das Motorpsycho in den Nidaros Studios in Trondheim aufnahmen.
Die Zusammenarbeit mit Storløkken hat auf »Here Be Monsters« jedenfalls einige Spuren hinterlassen. Die riffgetragenen Songs teilen sich ihren Platz nun mit signifikanten Keyboardsounds. Das Album ist weniger »heavy«, stattdessen geht es mehr in eine progressive Richtung.
Das meint auch unser Rezensent:
Zwischen 50-sekündiger Piano-Spielerei und lustvoll ausuferndem 18-Minuten-Opus spielt sich in sieben Stücken der ganze musikalische Motorpsycho-Kosmos auf einem einzigen Album ab; was einst 2014 als Auftragsarbeit begann, entwickelte sich in mehr als einem Jahr Reifungszeit zu einer genialen Großtat, zur Konzentration des ganzen gloriosen Band-Könnens auf 46 magisch-meisterliche Minuten.
Auch wenn das 2016er Werk sich beim ersten oberflächlichen Hörgang weit weicher als manch Vorgänger-Arbeit gibt, so zeigt sich bei tieferen Tauchgängen, welch Vielfalt, welche Bandbreite und auch welche heftige Härte die sieben Epen bieten. Das schillernde Spektrum reicht von früher, sanft akustisch fließender Art-Rock-Verspieltheit und gleißenden Byrds-Momenten über erhabene Barock-Elemente, farbenfrohe Psyche-Folk-Momente und mal zurückgenommene, mal deftige Rock-Fabulierkunst bis hin zu alles niederwalzender, sinnen-besetzender Macht und prall-preschender Pracht. Es gibt wenige Gruppen, die eine derartige kreative Vielfalt in dieser konzentrierten Form bündeln und bändigen können, aber die Norweger beherrschen die sanfte Brise ebenso wie den wütenden Sturm und schenken uns ein weiteres progressives Meisterstück. (cpa).
noch mehr von Motorpsycho