Rory Block - Prove It On Me
Rezension
20er. Tributes und kein Ende, und was hat sie da für tolle Alben in den letzten Jahren eingespielt. Diesmal der 2. Teil ihrer Hommage an Frauen im Blues der 20er/30er (im 1. Teil ging es um Bessie Smith, hier um mit Ausnahme von Memphis Minnie und Ma Rainey sehr unbekannte Namen). 1 eigener Song ist auch wieder dabei. Klar, sie bewegt sich stilistisch im Rahmen der damaligen Zeit, Classic Folk Blues/Country Blues, doch gänzlich traditionalistisch klingt es nicht immer (ohne daß sie mit wie auch immer gearteten Modernisierungen arbeitet), einige Stücke wirken irgendwie ein bischen „aufgebrochen“, egal, ob ein gewisser rollender bzw. sehr schön leichtfüßiger durchaus auch mal langsamer Groove erdet oder sie ganz laidback agiert; was auch an der Instrumentierung liegt, zu den gewohnt glänzenden (mit Vorliebe 2, manchmal 3) Akustikgitarren (ganz viel Feeling, völlig musikdienliche unaufdringliche Virtuosität, gern subtil/nuanciert/filigran; von den vielen wunderbaren feinfühligen Slide-Einlagen ganz zu schweigen) kommen nämlich dezentes Schlagwerk und gelegentliche Bass-Unterlegungen (von Gitarre produziert) hinzu (alles selbst gespielt). 2,3 mal ist Gospel-Einfluß unüberhörbar (1x klar beherrschend), kurz taucht gar eine Art Uralt-Pop-Appeal auf, ein Stück könnte man „Proto/Pre-50s Blues in akustisch“ nennen, freilich eindeutig in den 30ern wurzelnd. Auch ihr ausdrucksstarker Gesang bricht schon mal aus konventionellen Bahnen aus, steigt wie auf früheren Alben kurz in höhere Lagen, oder erreicht einen leicht souligen Anstrich… Und wie schon früher zu hören zieht auch diese LP erst nach und nach, immer mehr in ihren Bann, entwickelt eine Sogwirkung mit der Zeit. Klare Empfehlung. (dvd)
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