Robben Ford - Purple House
Rezension
Das zigste Album des kalifornischen Guitar-Wizards mit Überraschungen ist sicher nicht zurechnen. Dafür aber mit solidem Handwerk und reifer Geschmackssicherheit. Der Mittsechziger (seit bald einem halben Jahrhundert im Geschäft!) hatte zwar oft auch einen Fuß im Jazz stehen (u.a. mit Miles Davis!), ist ansonsten stilistisch aber mehr oder weniger beim Bluesrock einzuordnen. Was mir am neuen Album gut gefällt ist erstens, dass die Gitarre erstaunlich mannschaftsdienstlich klingt und überhaupt nur selten im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Zweitens sind die Songs gut, auch weil sie nicht im eher starren Bluesformat verharren, sondern ziemlich konsequent in Richtung Soul, R&B und sogar Funk entwickelt werden teils auch mit knackigem Gebläse. Dazu taugt auch Robben Fords Stimme, der Typ ist ein richtig guter, erdiger Sänger geworden. Die Gitarre im funky Bluesmodus erinnert mich deutlich an den guten Stevie Ray Vaughan, der auch sonst ein erkennbarer Einfluss auf dieses Album gewesen sein könnte. Als Gastvokalisten sind Shemekia Copeland und Travis McCready (Bishop Gun) dabei. Aufgenommen wurde u.a. auch in Muscle Shoals und genau so klingt das sehr gute Album auch. (Joe Whirlypop)
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