James Cotton - Cotton Mouth Man
Rezension
13er. Und noch ein tolles Chicago Blues-Album. Von einem der wenigen verbliebenen Groß-Meister des Stils, lebender Legende, langjährigem Muddy Waters-Begleiter. Das dennoch hier und da „moderner“ klingt, rockig, aggressiv (was oft ebenso für Cottons Harmonica gilt), variabel, auch abseits des Chicago Blues. Gleich der Opener (mit Joe Bonamassa): Treibend, rasant, rasiermesserscharf, begeisternd! Oder He was There, kantig, hart, knallend, glühend! Something For Me, rockender (North) Mississippi Blues mit Warren Haynes: Toll vollfett, Gitarre wie Vocals superb. Aber auch die beiden eher weichen, diffizilen/einfühlsamen Stücke, die Keb Mo wunderbar singt, sind klasse (und soulful!). Weitere Gäste: Gregg Allman in eher (Memphis-) R´n´B-Umfeld, die stimmgewaltige Ruthie Foster, Delbert McClinton. Und der Hauptsänger, Darrell Nulisch (lange bei Anson Funderburgh, Ronnie Earl), ist genauso überzeugend (man höre das New Orleans-beeinflußte Young Bold Women!). Soli sind fast nur der Harmonica vorbehalten, er spielt sie mit unglaublicher Power und Energie, grandios schneidend, einfach aufregend! Verblüffend, wann hab ich ihn das letzte Mal so gut, vital, spielfreudig gehört?! Zum Schluß singt er, einen akust. traditionellen Folk/Delta Blues, heiser und kaputt, doch unter die Haut gehend (von Colin Linden exquisit begleitet). Ein Knaller, dicke Empfehlung! (dvd)