Neumatic Parlo - Play It As It Lays
Rezension
Gefällt mir, dass musikalisches Geschichtsbewusstsein heute nicht mehr zwingend dogmatisch verstanden werden muss. Das zeigt beispielsweise dieses Debütalbum beim Label meines Vertrauens Unique, das (zumindest anfangs) satt geschmetterte, leicht psychedelische und effektgeladene Garagenrockgitarren aus den späten 60ern mit dem nölenden Sprechgesang von Mark E. Smith (The Fall aus den 80ern) auf ziemlich explosive Weise kombiniert und so einen furiosen Einstieg in ein sehr abwechslungsreiches Album schafft. Denn der Gesang normalisiert sich schnell, wird weicher und melodischer. Die Gitarren (meistens mehrere) bleiben aber im Psychedelic-Modus aber eben nicht zwanghaft authentisch, sondern locker, flüssig, entertaining. Und oft mit ziemlicher Wucht, nachdem die Songs eher entspannt beginnen. Stilistisch höre ich ein breites Spektrum zwischen Postpunk, Prog- und Spacerock, lyrischem 70er Artrock, flächigem Shoegaze und spröden Plinkergitarren a la Felt. Die Band aus Düsseldorf setzt auf epischen Breitwandsound mit reichlich Echo und Feedback, was eine unaufdringliche Sogwirkung entwickelt. Schönes Debüt jenseits gängiger Genregrenzen. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
A Side< |
>A1. carnage< |
>A2. (feed me) shallow kiss< |
>A3. superstar factory< |
>A4. brightness< |
>A5. (and became) peace< |
>< |
>B Side< |
>B1. invitation< |
>B2. apprentice< |
>B3. delta< |
>B4. my wishfull figments< |
>B5. scattered/unsettled |