Rezension
Von mir gänzlich unbemerkt sind Grandaddy seit einigen Jahren schon wieder around und richtig produktiv. Ich hörte ihre Musik vor rund einem Vierteljahrhundert sehr gerne und freue mich gleich mal, dass sich bei Jason Lytle (um den es hier im Wesentlichen geht), soundmäßig nicht sooo viel verändert hat. Der Kalifornier macht ganz eigene Musik, nicht ganz zu Unrecht als Psychedelic Country/Folk klassifiziert. Ich höre aber auch (weiße) Gospel-Roots und sanften Dreampop. Oder auch die zarteste Americana seit Matthew E. White, Kurt Wagner und Mark Eitzel. Auf diesem sechsten Grandaddy-Album in gut 30 Jahren gerät alles in sanftes Fließen: mit schwebender Pedal Steel und elegischen Keyboard-Flächen. Der entrückte Gesang ist meistens gedoppelt und der Schatten von Gram Parsons liegt über einigen Songs. Lytle spielt tiefenentspannte Americana von schwermütiger Eleganz, wie man sie auch bei Lambchop findet. Die Instrumentierung ist nicht traditionell, sondern zeitgemäß dreampoppig und leicht jenseitig-psychedelisch. Ein sanfter, weicher Trip ins Herzen des amerikanischen Hinterlands - oder doch ins sonnige Kalifornien? (Joe Whirlypop)
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