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Bruce Springsteen - Only The Strong Survive

Cover von Only The Strong Survive
Bruce Springsteen
Only The Strong Survive

Label Sony
Erstveröffentlichung 11.11.2022
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 16,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Nach den Folksongs seiner Pete Seeger Sessions gibt's nun sein zweites Projekt mit Coverversionen, die er einem mindestens ebenso wichtigen und einflussreichen musikalischen Gebiet widmet: der Soulmusik der 60er- und 70er-Jahre. Dem inoffiziellen Soundtrack zur schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA.

Bereits 2012 hat Bruce Springsteen erklärt, was ihm die Soulmusik dieser Zeit bedeutet hat: »Es war eine Musik der düsteren Entschlossenheit. Eine Musik des Blues, der Kirche, des Erdbodens und des Sex-getränkten Himmels. Es war eine schweißtreibende Musik voller durchnässter Forderungen nach Vergnügen und Respekt. Es war Musik für Erwachsene, die von Soul-Männern und -Frauen gesunden wurde – nicht von Teenie-Idolen.«

Genau diesen Soul-Männern und -Frauen erweist Bruce Springsteen nun mit »Only The Strong Survive« seinen Respekt. Stax- und Motown-Klassikern von Jerry Butler, den Four Tops, Diana Ross & The Supremes und vielen mehr. Springsteen feiert diese Hits zusammen mit seinem langjährigen Produzenten Ron Aniello, der dieses Mal auch für den Großteil der Instrumentierung verantwortlich war. Außerdem sind Gastsänger Sam Moore und die Bläser der E Street Horns zu hören, sowie Streicherarrangements von Rob Mathes und Background-Gesang von Soozie Tyrell, Lisa Lowell, Michelle Moore, Curtis King Jr., Fonzi Thornton und Dennis Collins.

Unser Rezensent hat reingehört:
Sein zweites reines Cover-Album, wenn ich mich richtig erinnere. 15 Stücke fast ausschließlich aus dem Soul/R´n´B-Umfeld, großteils aus den 60ern bis 1970 (Ausnahmen: Nightshift von den Commodores und When She Was My Girl von den Four Tops aus den 80ern, Soul Days von Dobie Gray von 2000). Tolle Songs, viele nicht übermäßig bekannt. Über weite Strecken sehr vollmundig angerichtet, generell mit Bläsern und/oder Streichern, gern auch Chöre bzw. satte Backing Vocals, plus Piano oder Orgel, Keyboards weniger, die E-Gitarre musikdienlich im Sound eingebettet, gelegentlich aber auch kurz auffällig werdend. Manches bleibt nahe am Original, anderes unterliegt (meist eher dezenten) Veränderungen, vor allem aber singt er mit sehr viel Herzblut, man hört, daß ihm diese Musik (immer schon, wie wir wissen) eine Menge bedeutet, und auch die Songauswahl paßt. Zweimal gastiert die lebende Legende Sam Moore (von Sam And Dave). Balladen sind klar unterpräsentiert, Crooner-Stoff fehlt weitgehend. Einiges erinnert an Motown oder Stax resp. typischen Southern Soul (inklusive einer Classic Soul-Ballade), sporadisch agiert er mit einem gewissen Sturm und Drang oder läßt eine leichte Tendenz zum minimal angerockten R´n´B (respektive kontrollierter R´n´B-Power) erkennen, ab und zu kommen Pop-Elemente hinzu (bei eher Motown-orientierten Sachen, oder in einer funky Groove-Pop-Soul-Melange), nicht weniges erinnert stark an die späten 60er, „Nightshift“ läßt schon, zumindest partiell, an die Zeit des Originals denken (inklusive einem schön elastischen Groove), und „7 Rooms Of Gloom“ (einer von 2 Songs der Four Tops) sticht etwas heraus, weil es ausnahmsweise ein wenig, hmm, raffinierter klingt, überraschender, so in etwas Richtung Temptations ca. 1970. Neben den schon erwähnten werden Stücke gespielt, die von u.a. Jerry Butler (2x), Frank Wilson, William Bell (2x), Tyrone Davis, Supremes, Temptations, Ben E.King bekannt gemacht wurden. Und, als einziges stilistisch differierendes, The Sun Ain´t Gonna Shine Anymore der Walker Brothers (das mir allerdings, im Gegensatz zur Meinung anderer Kritiker, relativ „halbgar“ vorkommt). Bei aller Klasse des Materials und Springsteens Stimme, mit einigen der Arrangements werde ich nicht hundertprozentig warm, ich finde sie manchmal zu erwartbar, bis schon beinahe steril, was wohl vor allem an dem für meinen Geschmack zu häufigen Einsatz der Streicher liegt. Trotzdem gibt es hier einige vorzügliche Nummern! (detlev von duhn)

Tracklisting
1. Only the Strong Survive<
>2. Soul Days (feat. Sam Moore)<
>3. Nightshift<
>4. Do I Love You (Indeed I Do)<
>5. The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore<
>6. Turn Back the Hands of Time<
>7. When She Was My Girl<
>8. Hey, Western Union Man<
>9. I Wish It Would Rain<
>10. Don’t Play That Song<
>11. Any Other Way<
>12. I Forgot to Be Your Lover (feat. Sam Moore)<
>13. 7 Rooms of Gloom<
>14. What Becomes of the Brokenhearted<
>15. Someday We’ll Be Together
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