Die Andere Seite - Epithymia
Rezension
22er, das 2. Album der (umbenannten) Band des Filmstars Tom Schilling. Der hier klar beweist, daß er seine Film-Prominenz in keinster Weise braucht, um auch musikalisch (und textlich) stark aufhorchen zu lassen. Grob verallgemeinert „Indie“-ausgerichtet, ob in sehr überzeugenden „Einsamkeits-Balladen“ (musikalisch kongenial umgesetzt, Pop mit Anspruch und atmosphärisch brillant oder phasenweise pompös in gut); Post Punk wahlweise mit einer Prise Depri-Velvet Underground (a la z.B. Venus In Furs) oder in eigenständig modifiziert mit absoluter Sogwirkung samt noisigem/kreischendem tollem Gitarren-Solo; eine dunkel getönte Elegie mit nackten Pausen und suggestiver Kraft; eine melancholische intensive Düster-Ballade mit gewissem Gothic-Feeling; sich einbrennender Indie Pop mit eingängigen Qualitäten; oder, ziemlich großartig, ein unheilvoll leise pochend hypnotisch beginnendes Stück, das heavy und düster dramatisch losbricht (ungeheuer effektiv), um irgendwo dazwischen fast schmerzhaft fortzufahren (entfernt den Swans verwandt, phasenweise). Da überrascht ein einfühlsamer rein akustischer spärlich instrumentierter folkiger einfach schöner Song schon sehr (mit allerdings depressivem Inhalt). Hatte ich in dieser Qualität wirklich nicht erwartet! (detlev von duhn)
Tracklisting
1. Das Lied vom Ich< |
>2. Aljoscha< |
>3. Bitter & süß< |
>4. Heller Schein< |
>5. Die Weide< |
>6. Gera< |
>7. Die Königin< |
>8. Ins Nichts< |
>9. Als wärs das letzte Mal< |
>10. Ballade vom Eisenofen |