Evan Dando - Baby I'm Bored (Expanded)

Evan Dando Baby I'm Bored (Expanded) Label Fire Records Erstveröffentlichung 02.06.2017 Format 2-CD Lieferzeit 4 – 7 Werktage Preis 18,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)

Deluxe Doppel CD im Buch-Format mit einem 24-Seiten Booklet. Die zweite Disc enthält B-Seiten und bislang unveröffentlichte Demos und Outtakes! EVAN DANDO meldete sich mit diesem Album 2003 zurück, nachdem er THE LEMONHEADS 1997 aufgelöst hatte.




Es war für Dando gar nicht so leicht, einen halbwegs soliden Vertrag zu bekommen, sein Ruf als ruinierter Junkie eilte ihm voraus. Ein bißchen süchtig wird ja toleriert, aber Dando war wohl streckenweise einfach nur noch ein Wrack. Vorerst hat er sich entschieden, jetzt noch nicht zu den Rockmärtyrern zu gehören.

Alte Freunde wie der Lemonheads-Mitstreiter Tom Morgan, dann Howie Gelb, John Convertino und Joey Burns sowie Chris Brokaw und Arthur Johnson (Come/Codeine) bis zu Produzent Bryce Goggyn, der auch das letzte Lemonheads Album produziert hatte, halfen ihm in die Steigbügel. Ebenso Royston Langdon (Spacehog) und Ben Lee der 2 Songs beisteuert. 7 Jahre nach dem letzten Lemonheads Album ist Baby I’m Bored ganz sicher eine Songwriter-Platte, aufgerauhter Gitarrenpop, wirkt lässig und geerdet. Mit vernarbter Seele singt Dando sich die Erfahrungen der harten Jahre vom Herzen (Waking Up/All My Life). Einfache Songs mit Gitarre, handclapping und schmerzhaft verquälten backing vocals. Akustisch begleitete Songs überwiegend, keiner Richtung als der folgend, Lieder zu intonieren, bar jeder Attitüde.

Wohldosierter „Indie-Leaning Country-Rock“ (Q) klingt mal auf Hard Drive, Why Do You Do This To Yourself oder It Looks Like You, das mit einem ca. 20 sekündigen, röhrenden Orgelton endet. Über Jahre aufgestautes Potential entlädt sich in angenehm klein gehaltene Songs, die sich nur aus dem Inhalt, mit Lyrics und simplen Melodien speisen, musikalische Kabinettstückchen wie die tief grabende Gitarre im wunderschönen Refrain von All My Life machen sich nicht wichtig, aber unentbehrlich. Selten uptempo, sehr nachdenklich und manchmal mit Humor und Sarkasmus liefert Dando 12 Songs ab, genug Rock für den Lemonheads-Nostalgiker und viel sensibles für den mitfühlenden Träumer.

Auf ständig wiederkehrende Interviewfragen zu seinen Krisenjahren und was er sonst so in den letzten 7 Jahren gemacht hätte, antwortet er schon mal knapp „I did monitoring for Enya“. Als meinte er, es hätte alles noch viel schlimmer kommen können.