Sea Wolf - Old World Romance
Rezension
Sanft-schwermütiger alternativer Americana-Pfeil, der mitten ins Herz trifft, bereits viertes Album der kalifornischen Band um den Singer-Songwriter Alex Brown Church, auf dem Klang-Feinschmecker-Label Devil Duck. In herbstlichen Hymnen betonen die grandiosen Gratwanderer zwischen schwelgerischem Americana und scheuem Shoegaze-Charme die düsteren Wolken an Kaliforniens Himmel und lassen die übliche Sonne nur vereinzelt durchschimmern, dafür schwelgen sie in weh- bis schwermütigen Akkorden und mitreißenden Melodien, dass der Freund der melancholischen Moll-Töne ganz auf seine depressiven Kosten kommt. In satt harmonischen, gitarren-geprägten, streicherumsäumten Stimmungstief-Traumobjekten singt sich Axel Brown Church mit einer Stimme, die wie eine sanfte Ausgabe Conor Obersts klingt, direkt in die Seele des Hörers, bereichert seine dezent regenwolken-verhangenen, verspielt voll arrangierten, immer zu Herzen gehenden Wehmut-Weisen um lukullische Klang-Wälle von nahezu Sufjan Steven’scher Fülle, badet in früher Starsailor-Sehnsucht und kleidet auch den sonnigsten Tag in gedeckt-gefühlvolle Herbst-Farb-Klänge. Wehmütiger Wohlklang für den Freund trüber Tage. (cpa)