Rezension
25er. Der Albino aus Mali, einer der größten afrikanischen Musiker der letzten mindestens 50 Jahre, mit einer Art „Comeback-Album“, ein überraschendes, es war einiges über beträchtliche gesundheitliche Probleme zu vernehmen, und schon 2018 kündigte er sein damaliges Album als sein letztes an. Für mich gehörte er über lange Zeit zu den besten Sängern überhaupt in der Welt, einer, der sofort wiedererkennbar war, mit einer Ausdruckskraft sondergleichen. Eine große Ausdrucksstärke ist bis heute geblieben, immer wieder bewegend, die Stimme steht ganz im Zentrum, teils extrovertiert (im Rahmen), teils einfühlsam bzw. voller Gefühl, in nicht wenigen Stücken beides zugleich. Ein Gradmesser der Güte seiner jeweiligen Platten (und es gibt einige fantastische!) war eigentlich immer (okay, Geschmackssache), ob er Keyboards einsetzte (was meiner Meinung nach meist gleichzusetzen war mit einem zu hohen „westlichen Einfluss“, weniger traditionsorientiert). Hier arbeitet er erstens strikt akustisch, zweitens ziemlich bis sehr sparsam in der Begleitung was der Musik sehr zugute kommt! Mehrfach genügen akustische Gitarren, anderswo gesellen sich eine Ngoni (inklusive glänzender Features), ein Cello (einmal unauffällig, einmal nur punktuell, aber eminent apart, un- und außergewöhnliche Akzente setzend!), reduzierte Percussion, weibliche Backing Vocals hinzu. Mehrfach fließt die Musik ganz gleichmäßig bis dezent hypnotisch, es gibt Balladen von bestechender Schönheit und Poesie (zwischenzeitlich fast kontemplativ), Tracks, die sich, ruhig umrahmt, periodisch zu höherer Dichte aufschwingen, und den von einem engmaschigen Saitengeflecht (darunter eine Simbi, optisch etwas einer verkleinerten Kora ähnelnd, im Sound eher nicht, da gibt es z.B. auch Parallelen zur Santur) getragenen Schluss-Song, dessen friedliche Instrumentierung mit Keitas agilerem lebhaftem aber insgesamt variablem Gesang attraktiv kontrastiert. Kein Karriere-Highlight, aber: Klare Empfehlung! (detlev von duhn)
Review
The idea of an acoustic album had long been dismissed by the artist himself. "I"m not a guitarist; I use the guitar to compose", he used to say, reluctant to expose this level of vulnerability. However, in 2023, during the Kyotophonie Festival in Japan, organized by photographer Lucille Reyboz and encouraged by producer Laurent Bizot (No Format!), something changed. Surrounded by the spirituality of a Zen temple and supported by his loyal musicians - Badié Tounkara on ngoni and Mamadou Koné on percussion - Salif agreed to bare himself like never before. The title So Kono, meaning "in the room" in Mandinka, reflects both the simplicity and depth of this album. Recorded in the intimacy of his hotel room, So Kono captures the very essence of Salif Keita: a powerful voice, shaped by trials and travels, elevated by minimalist arrangements. Blending reimagined classics and new compositions, this album resonates as a sincere and timeless work, reaffirming why Salif Keita is considered one of the greatest living singers, across all cultures and continents.
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
IDOL - Independent Distribution
100 rue de la Folie Mericourt
75011 Paris
Frankreich
https://idol.io/fr/
Tracklisting
1. Aboubakrin< |
>2. Awa< |
>3. Tassi< |
>4. Kante Manfila< |
>5. Chérie< |
>6. Soundiata< |
>7. Laban< |
>8. Tu vas me manquer< |
>9. Proud |
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