Vieux Farka Touré & Khruangbin - Ali
Rezension
Zusammenarbeit von Khruangbin und dem malischen Gitarrist Vieux Farka Touré zu Ehren von Vieux' Vater Ali Farka Touré. Der "König des Wüstenblues" galt als einer der renommiertesten und talentiertesten Gitarristen, die Afrika je hervorgebracht hat. Das Rolling Stone Magazin wählte den 2006 verstorbenen Musiker unter die einhundert besten Gitarristen aller Zeiten. In Alis Sound verschmolzen traditionelle malische Musikstile mit verschiedenen Elementen des Blues, wobei er in den lokalen Sprachen Songhay, Tamasheq, Fulfulde und Bambara sang. Das Ergebnis war die Schaffung eines bahnbrechenden neuen Genres, das heute als "Wüstenblues" bekannt ist und Ali drei Grammy-Auszeichnungen, weltweite Anerkennung und den Spitznamen "afrikanischer John Lee Hooker" einbrachte. Die Kollaboration zwischen Khruangbin und Vieux Farka Touré zollt Alis Vermächtnis Tribut, indem sie einige seiner wirkungsvollsten Werke neu interpretiert und mit verschiedenen Sounds experimentiert, ohne die Integrität des Originals zu vernachlässigen. Das Ergebnis ist eine würdige Hommage an eine Legende, die eine erfrischende westafrikanische Mischung aus musikalischen Referenzen schafft. Die acht Songs auf "Ali" sind Vieux' Favoriten und repräsentieren viele verschiedene Abschnitte in Alis Karriere - darunter bekannte Songs wie das ursprünglich mit Ry Cooder aufgenommene "Diarabi", obskure Titel wie "Alakarra" und alles dazwischen. "Ali Hala Abada" ist ein langsames und meditatives Instrumentalstück, das durch die Leadstimme von Vieux hervorgehoben wird, in die Lee ihren verankerten Begleitrhythmus perfekt einfließen lässt. Mit "Ali" schaffen die Künstler eine respektvolle Erinnerung an Alis Leben. Highlights und B-Seiten werden aus seinem Katalog gleichermaßen gewürdigt. Dabei bewahrt sich das Quartett die natürliche Improvisation seiner Musik und bringt auch ihre eigene ein. Es passt, dass Vieux das texanische Trio auswählte, um das Erbe seines Vaters zu ehren. Der psychedelische Funk von Khruangbin findet inzwischen weltweiten Anklang.
Unser Rezensent schreibt über das Album:
Der Sohn von Mali-Ober-Legende Ali Farka Toure, der ja selbst schon einige hervorragende Alben herausgebracht hat, interpretiert diesmal zusammen mit dem texanischen Trio Khruangbin Songs seines Vaters. Die hier freilich erheblich anders klingen, sich jedoch insgesamt zu einem ziemlich homogenen Werk fügen. Seine eigene exquisite E-Gitarre (teils relativ, aber nicht gänzlich filigran anmutend) wird meist von einer 2. begleitet, die nicht besonders afrikanisch wirkt, auch mal Blues-Spuren aufweist, oder ganz sanft und eine Spur jazzig agiert, hinzu kommen (teilweise wunderschöne leise) Orgel/Keyboard-Teppiche. Ergibt einen glasklaren luftigen Sound voller Atmosphäre, leicht hallangereichert, ganz gern von sehr punktuell eingesetzten weiblichen Backing Vocals (oder offensiveren männlichen) wirkungsstark unterstützt, in einem überwiegend unaufdringlich groovenden in Grenzen zeitgenössisch wirkendem Westafrika-Setting, teils sachte/behutsam fließend (in einem Fall gar verzaubernd, hypnotisierend), zwischendurch aber auch etwas handfester und funky. Der Opener sticht heraus (lupenreiner exquisiter Afro-Reggae), genauso wie ein erstaunlich eingängiger Song, der Akkordeon und Geige einsetzt und leichte Spuren von Zydeco, Nordafrika und wiederum Reggae nahtlos integriert. Die Texaner fügen sich bestens und absolut organisch ein! (detlev von duhn)
Tracklisting
1. SAVANNE< |
>2. LOBBO< |
>3. DIARABI< |
>4. TONGO BARRA< |
>5. TAMALLA< |
>6. MAHINE ME< |
>7. ALI HALA ABADA< |
>8. ALAKARRA |
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