Afel Bocoum: Lindé - Hilfe
hilfe

Afel Bocoum - Lindé

Cover von Lindé
Afel Bocoum
Lindé

Label World Circuit
Erstveröffentlichung 04.09.2020
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 14,50 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Afel Bocoum ist einer der letzten Verbliebenen einer Durchbruchs-Generation an afrikanischen Künstlern, die ihre eigene traditionelle Musik, mit den im 20. Jahrhundert aufgekommenen neuen Klängen aus aller Welt kombinierten und so ihren eigenen Sound schufen. Bocoum verbrachte mehrere Jahrzehnte zusammen mit Desert-Blues-Pionier Ali Farka Touré, mit dem er auf Tour ging und Musik aufnahm. Sein Debut-Album „Alkibar“ (1999, World Circuit) brachte ihm schnell internationale Anerkennung, wodurch er seine Zusammenarbeit mit weiteren Künstlern begann.

Das Album Lindé ist nach der Wildnis in der Nähe seiner Heimtatstadt benannt, welche er als Kind häufiger erforschte. Das Album ist ein Zusammenspiel aus tiefer Tradition und mutigen Innovationen. Lindé wurde von Damon Albarn & Nick Gold produziert, und verbindet die jahrealte traditionelle Musik aus den Regionen rund um den Niger, mit herausragenden Darbietungen von angesehenen malischen Musikern wie Madou Kouyaté, oder die späten „Hama“ Sankaré und Madou Sidiki Diabaté, in Kombination mit Einsätzen des Afrobeat-Pioniers Tony Allen, der Posaune von Vin Gordon (Bob Marley / Skatalites) und der Violine von Joan as Police Woman. Auf dem Album sind verschiedenste traditionelle Instrumente vertreten, welche sich harmonisch mit den Klängen von Gitarren, Percussion und Ruf-und-Antwort-Gesängen mischen. Das Ergebnis ist ein sanfter, wogender Klang, der aus einer Quelle aus historischen und mystischen Traditionen aus Bocoums Heimat strömt, angereichert durch die Einflüsse aus verschiedenen Kulturen.

Unser Rezensent hat's gehört:
Ewige 9 Jahre ist es her, daß dieser so vorzügliche Musiker aus Mali (der wie Ali Farka Toure aus Niafunke stammt und schon vor 40 Jahren in dessen Band spielte) ein Album herausbrachte. Viel geändert hat sich aber gottlob nicht. Mali-Singer-Songwriter-Musik, wie ich sie liebe: Feinste Saitenbegleitung von bis zu 3 Gitarren (großteils akust. und elektrische gemeinsam, oft klasse filigran vernetzt/feingesponnen), dazu zur Hälfte Ngoni, 2x sogar Kora (herrliche Girlanden! Der Bruder von Legende Toumani Diabate). Erheblich mehr Percussion als Drums (die in einem Fall von der inzwischen verstorbenen Afro Beat-Ikone Tony Allen bedient werden, auf charakteristische Art). Ausdrucksvolle exzellente Lead Vocals plus effektive z.T. sogar ein wenig prägende (männliche/weibliche) Backing/Harmony/Call-Response-Vocals samt kleiner Chöre hier und da. Gern eingebettet in einen höchst angenehm relaxten bis ganz natürlich groovenden polyrhythmischen Flow, schon mal beinahe swingend. Ab und zu ziemlich schnell/offensiver (bis hin zu einem ansatzweise rockenden Stück), sporadisch dezent hypnotisch, anderswo ruhig, reduziert, poetisch. Ausnehmend bereichernd wirken zudem die Posaune der jamaikanischen Legende Vin Gordon (für die meisten Reggae-Stars aktiv, langjährig auch für Bob Marley), der bei einem Drittel der Tracks v.a. punktierend, akzentuierend agiert (darunter ein Song, der massiv Reggae-Elemente verwendet), und die außerordentliche superb und unorthodox integrierte/ergänzende Geige von Joan As Police Woman (auf 3 Stücken), die eine völlig eigene, begeisternde Charakteristik aufweist. Mark Mulholland (u.a. Tamikrest, Rachid Taha) nahm auf (und gastierte an der Gitarre), executive Producer: Damon Albarn (bei dessen Africa Express Bocoum mitmischte). Ein fabelhaftes Werk! (dvd)

noch mehr von Afel Bocoum