Onom Agemo And The Disco Jumpers - Liquid Love
Rezension
Das ist mal ein hypnotischer Trip: “Liquid Love” klingt anfangs nach Westafrika in den frühen 70ern, nach Fela Kuti und auch ein bisschen nach Sun Ra. Mit durchaus spiritueller Note spielt die fünfköpfige Berliner Band einen krautigen Afro-Beat fast ohne echte Vocals (sieht mal von etwas jenseitigem Vocoder-Sound ab), dominiert von altmodischer Orgel, Bläsern, psychedelischer WahWah-Gitarre und brodelnder Percussion. Die teils langen Tracks erinnern dabei deutlich mehr an Fela Kutis legendären Shrine, Mulatu Astatkes Ethio-Jazz und nordfarikanische Sufi-Musik als an das winterlich kalte Berlin. Das reine Jazz-Moment ist anfangs eher überschaubar, der elektrifizierte Funk-Jazz von Miles Davis schimmert ein wenig durch, ansonsten darf man auch die einheimischen Kollegen als Referenz bemühen: wer Poets Of Rhythm und Whitefield Brothers mag, liegt hier sicher nicht falsch, auch wenn Onom Agemo & The Disco Jumpers im Verlauf ihres zweiten Albums dann doch deutlich avancierter, also mit einer jazzigeren Grundhaltung und teils recht komplexen Arrangements voran gehen vor allem beim abschließenden vierteiligen Konzept-Werk, das dann auch mal mit etwas freieren Jazz-Tönen aufwartet. Dennoch stellt sich hier wie dort dank repetitiver Songstrukturen und einem angenehm wissenden Krautrock-Vibe ein fiebrig-hypnotischer Groove ein. Insgesamt ein ziemlich irrer, tranceartiger und teils kantiger Trip, der nichts mit Disco zu tun hat. (Joe Whirlypop)
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