Orkesta Mendoza - Vamos A Guarachar!
Rezension
Es ist beinahe unheimlich, welche musikalische Bandbreite die US-Wüstenstadt Tucson, Arizona immer wieder hervorzubringen vermag. Calexico, Giant Sand, Green on Red und die jungen Cumbia-Krieger von XIXA sind nur eine erlesene Auswahl aus den musikalischen Projekten die in Tucson entstanden sind gemessen an der geringen Einwohnerzahl ist man gewillt zu glauben, dass hier ein magischer Kelch der Inspiration unter der Stadt vergraben zu liegen scheint. Der Geburtsort des Bandleaders Sergio Mendoza ist eine Versinnbildlichung seines Schaffens und der ganzen Region: Zur Welt gekommen auf der amerikanischen Seite von Nogales, einer der vielen Grenzstädte, aufgewachsen jedoch im mexikanischen Teil der gleichnamigen Stadt wurde er schnell von Cumbia, Mambo und dem Mariachi infiziert. Als junger Erwachsener verließ Mendoza die lateinamerikanischen Klänge gänzlich, um seiner zweiten, nun ganz amerikanischen Obsession zu huldigen: Dem Classic-Rock.
Mit dem 2012er Album Mambo Mexicano, welches von Joey Burns (Calexico) co-produziert wurde, besann sich Mendoza seiner musikalischen Anfänge und kehrte wieder zum Cumbia-Sound zurück. Hier ging es noch darum, die alte Liebe zum Cumbia wieder aufleben zu lassen. Vamos a Guarachar! hingegen, liefert die intonierte Blaupause für den anglo-mexikanischen Kulturaustausch: Mal lärmend-heitere Lebensfreude (Cumbia Volcadora), dann elegisch-balladeske Klänge (Misterio), sowie ein echter Post-Sommer-Ohrwurm (Calameros) finden sich auf diesem Album. Im Hinblick auf die aktuelle politische Diskussion in den USA , in der viel von Abschottung und der Erhaltung von Kultur geredet wird, ist dieses Album ein ehrlicher Beitrag dazu, wie die Grenze wirklich klingt und welche großartigen kulturellen Beiträge kreiert werden können, wenn man sich nicht isoliert.
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