Hailu Mergia - (w/The Walias) Tche Belew
Rezension
Fantastische Ausgrabung aus Äthiopien: Hailu Mergia ist all jenen zu empfehlen, die vom grandiosen Mulatu Astatke für den Ethiopia-Jazz angefixt wurden, denn hier wird diese höchst eigenwillige lokale Musikkultur kongenial fortgeschrieben. Mit dem einflussreichen Astatke traten die Walias-Musiker in den 70ern auch gemeinsam auf. Im Sound dieses 1977 entstanden und jetzt erstmals außerhalb Äthiopiens (Digital-Premiere!) veröffentlichten Albums spiegelt sich das deutlich wieder, auch wenn der Bandleader, Tastenmann und Arrangeur eben Hailu Mergia heißt. Aber hey, zumindest als Gast-Vibrafonist ist Meister Astatke hier natürlich auch dabei. Ansonsten hören wir feinsten Ethiopia-Jazz-Funk, mit jazziger Instrumentierung (satte Bläser), ansonsten aber eher in Richtung Laidback-Funk mit orientalischen Harmonien (der nahe und mittlere Osten sind eben nicht weit) und mit einer famosen Farfisa-Orgel als Lead-Instrument. Der wirklich sehr lässige Beat (gerne im 3/4-Takt) wird auch von einer JB-geschulten Rhythmusgitarre getragen, als Soloinstrumente treten neben der spacigen Orgel auch Flöten, Sax und eben Astatkes Vibrafon auf. Ob man diese ästhetisch komplett eigenständige musikalische Epoche nun Ethno- oder Ethiopia-Jazz bzw. -Funk nennen muss, sei dahingestellt, Fans des Genres dürfen sich auf jeden Fall über einen grandiosen Reissue freuen – übrigens auch über das authentisch aufgemachte Cover-Artwork inkl. Fake-Ringwear (zumindest bei der CD-Version). Hailu Mergia ist aktuell übrigens wieder auf Tour, u.a. auch in Europa. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
1. TCHE BELEW< |
>2. YEMIASLEKS FIKIR< |
>3. YIKIRTA LEMMINALEHU< |
>4. MUSICAWI SILT< |
>5. LOMI TERA-TERA< |
>6. WOGHENEI< |
>7. IBAKISH TAREKIGNE< |
>8. BIRTUKANE< |
>9. ETI GUAL BLENAI< |
>10. YENURO TESFA ALEGNE |
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