Billy Strings - Highway Prayers
Rezension
Nach dem phänomenalen Live-Album nun wieder ´ne Studio-LP des größten Bluegrass-Phänomens unserer Tage, noch dazu ja ein stetig experimentierender Musiker, der weit weit über alle Genregrenzen hinwegspringt. Auch dieses Werk ist absolut großartig, der einzige Punkt, der hier vielleicht (dezent) zu kritisieren wäre, ist der Umfang: Zwei, eventuell drei der 20 Songs (fast alles Originale, bzw. co-komponiert) hätte er weglassen können (nicht müssen). Ansonsten fällt auf, dass die meisten Stücke relativ „klassischen“ Bluegrass enthalten, mit großer Vorliebe im Highspeed-Modus gespielt, ohne allzu viel Innovationsleidenschaft (aber dennoch mit dem „gewissen Etwas“ und des Öfteren starker individueller respektive leicht unkonventioneller Note); und nur zwei Tracks überschreiten die 5-Minuten-Marke, nicht wenige freilich besitzen den Gehalt und die Qualität, in zukünftigen Konzerten in 15-Minuten-Jams zelebriert zu werden das heißt auch, er legt hier großen Wert auf die übliche Virtuosität UND exzellentes Songwriting, mit vollem Erfolg! Bluegrass der Kategorie 1A+! Eine Menge klasse Melodien! Eine Reihe Nummern verlassen natürlich trotz allem das pure Bluegrass-Terrain: Wenn sich Bluegrass mit traditionellem Country vermählt (mehrfach, inklusive feinster Dobro von Jerry Douglas z.B. oder ungewohnt schlank arrangiert), ein langes relaxtes folkig akzentuiertes Intro vorangestellt wird (und im anschließenden rasenden gewohnten Bluegrass-Setting ganz kurze wagemutige Abstecher zu hören sind) oder ein paar Blues-, Folk, und Country-Spritzer eingebaut werden (alles strikt traditionell, jedoch mit Piano); ein fabelhafter hinreißender Song zelebriert völlig zeitlosen Songwriter-Country mit etwas Westcoast-Touch (sogar Grateful Dead-Anklänge zu seligen American Beauty-Zeiten blitzen zeitweise auf), zwei, drei andere glänzen durch ungewohnt diffizile/filigrane Spielweise und ansatzweise aufgebrochene Trad-Strukturen (u.a. mit leisem sehr eigenem einfühlsamem Break), ein Talking Blues überrascht, nicht aber die fast außerweltliche/unwirkliche hoch atmosphärische Psychedelia (ohne alle Rock-Elemente) woanders, zum Schluss steht ein A-capella-Stück unter Gospeleinfluss. Für instrumentale Abwechslung ist ebenfalls gesorgt, neben Banjo, seiner fantastischen Gitarre, Bass, Mandoline und Fiddle kommen gelegentlich Cello, Harmonica, sogar mal Drums oder E-Bow oder Maultrommel zum Einsatz. 74 berauschende Minuten, eine ganz dicke Empfehlung! (detlev von duhn)
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
Warner Music Group Germany Holding GmbH
Alter Wandrahm 14
20457 Hamburg
Germany
anfrage@warnermusic.com
Tracklisting
CD 1:< |
>1. Leaning on a Travelin' Song< |
>2. In the Clear< |
>3. Escanaba< |
>4. Gild the Lily< |
>5. Seven Weeks in County< |
>6. Stratosphere Blues / I Believe in You< |
>7. Cabin Song< |
>8. Don't Be Calling Me (At 4Am)< |
>9. Malfunction Junction< |
>< |
>CD 2:< |
>1. Catch and Release< |
>2. Be Your Man< |
>3. Gone a Long Time< |
>4. It Ain't Before< |
>5. My Alice< |
>6. Seney Stretch< |
>7. Morbud4Me< |
>8. Leadfoot< |
>9. Happy Hollow< |
>10. The Beginning of the End< |
>11. Richard Petty |
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