Six Organs Of Admittance - Time Is Glass
Rezension
24er. Ben Chasny diesmal mit einer oft sehr faszinierenden und ureigenen Zusammenstellung, für mich mit sein bestes Album bislang. Ein wesentlicher Pfeiler sind ziemlich viele ruhige/in sich ruhende aber doch verschiedenartige Gitarren-(Songwriter-)Folk-Stücke, die von seinen sanften immens einnehmenden Vocals (sang er schon mal besser?!) kongenial veredelt werden (es gibt auch ein paar Instrumentals) die Akustikgitarren teils kunstvoll bzw. verschnörkelt (und toll) gespielt, gern feinziseliert, mal introspektiv, Kottke oder Jansch tauchen z.B. als Bezugsgrößen auf (okay, dezent nur und selten), zwischendurch ergänzen sparsame Piano-Akkorde oder eine filigrane bis ganz leicht Acid-haltige E-Gitarre (ansatzweise zarte Psychedelic-Spuren, die bei diesem Stück, auch durch den Einsatz eines Synthies, deutlich verstärkt werden), im grandiosen Highlight der Platte (einer der beiden längsten Tracks) sorgt eine sagenhaft schöne Melodie für wahre Verzauberung ehe die bis dahin kontemplative Stimmung jäh mit rohen gewaltigen (elektrischen) Gitarren-Akkorden aufgebrochen wird, ein enormer Kontrast (das Tempo dabei deutlich verlangsamt!); nach eineinhalb Minuten wiederholt sich das Spiel noch einmal (von vorne). Fabelhafte Nummer! Die restlichen Stücke setzen andere Schwerpunkte, am wenigsten noch das beinahe genauso großartige und ebenfalls 7 Minuten lange „Summer´s Last Rays“: Nunmehr komplexerer wunderbarer Gitarren-Folk, dessen Basis Leute wie John Fahey legten, zu den 2 glänzenden Akustikgitarren gesellen sich irgendwann jedoch erneut Synthies, die vieles transformieren, sich herrlich durchdringen, verschränken, partiell tauchen dunkle Drones auf so innovativ wie klasse, irgendwie hypnotisch, und auch auf eine seltsame ungehörte Art psychedelisch. Sodann: Ein elektrisch-akustischer harmonisch „andersartiger“ (reizvoller!) Track, Songwriter-Folk trifft sanfte leicht verwehte schöne Psychedelia, melodisch stark, fast eingängig. Und ein rhythmusloser atmosphärisch aparter Mix aus, hmm, dunklem Ambient und kontemplativen Industrial (Synth-basiert)? Dicke Empfehlung, nicht nur wegen der herausragenden Höhepunkte. (detlev von duhn)
Tracklisting
1. The Mission< |
>2. Hephaestus< |
>3. Slip Away< |
>4. Pilar< |
>5. Theophany Song< |
>6. My Familiar< |
>7. Spinning In A River< |
>8. Summer's Last Rays< |
>9. New Year's Song |
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