Landless: Luireach - Hilfe
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Landless - Luireach

Cover von Luireach
Landless
Luireach

Label Glitterbeat
Erstveröffentlichung 07.06.2024
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 15,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Folkmusik, die aus Dublin kommt, scheint derzeit überall zu sein - am deutlichsten zeigt sich das daran, dass Lankum Ende 2023 eine ganze Reihe von Auszeichnungen für das "Album des Jahres" erhalten hat -, aber es wäre ein Fehler, dies als eine Bewegung zu bezeichnen, geschweige denn als eine Art Revival. Lankum, John Francis Flynn, Ye Vagabonds, Lisa O"Neill und Co. mögen zwar für viele Zuhörer neu sein, aber diese Künstler erforschen und erweitern seit Jahren, ja sogar Jahrzehnten, was Folkmusik sein kann. Das gilt auch für das Quartett Landless, das seit 2013 zusammen singt und sich über die traditionelle Gesangsszene der Stadt und vor allem über die Sacred-Harp-Gemeinschaft gefunden hat.

Bei Lúireach arbeitet das Quartett erneut mit John "Spud" Murphy zusammen und fügt sparsam eingesetzte Instrumente hinzu - Ruths schmerzende Pumporgel bei Death & The Lady, Méabhs Shruti-Box bei Ej Husari, Cormac MacDiarmada von Lankum an Geige, Bratsche und Banjo während des gesamten Stücks, und sogar etwas schwermütige Posaune von Alex Borwick bei The Newry Highwayman. Lúireach ist ein Album von stiller Kraft, das von der Tradition durchdrungen ist, aber neue und aufregende Wege findet, diese bemerkenswerten Lieder zu präsentieren, Lieder voller Melancholie, Liebe, Tod und Geheimnis.

Unser Rezensent schreibt dazu:
4 irische Sängerinnen, ihre zweite LP. Eine vorzügliche. Zwei der Stücke (sie verarbeiten sowohl (ur)alte Traditionals wie neueres Cover-Material) interpretieren sie pur a-capella, die anderen mit mehr oder weniger sparsamer Begleitung (wozu v.a. Bratsche und Geige gehören sowie Orgel bzw. Pipe/Pump-Orgel, sporadisch eine Shruti-Box, Piano, „Clavichord“ mit Cembalo-Ähnlichkeit, Banjo, Posaune). Für alle Saiteninstrumente ist ein Musiker der formidablen Lankum zuständig, nur gelegentlich werden mehrere Instrumente eingesetzt, hier und da mit etwas Drone-Charakter (nie zu stark eingesetzt, aber sehr attraktiv). Gerade diese Begleitung sogt dafür, dass ihr auf die Mehrstimmigkeit konzentrierter Sound nie „klinisch“ wirkt, sondern manchmal auch relativ unorthodox (gar mal ziemlich frei und flächig, zwischendurch leicht bedrohlich bzw. dunkel) aber immer tief alten Folk-Traditionen verbunden (nicht zwingend irisch, so ist ein alter slowakischer Song darunter). Ihr Gesang ist wundervoll ob mehrere Lead-Stimmen, die variabel angeordnet werden, die Stimmlagen variiert, eine längere Zeit dominierende nur zurückhaltend begleitete Solostimme oder feinste Harmony-Vocals, beglückend und ein einziger Genuss! Toll auch die Art, wie sie bestechende Stimmungen schaffen (wiederum gerade auch durch die Begleitung), in einem Fall entwickelt sich ein dezent liturgisches Feeling, woanders ein reizvoller Tempo-Kontrast zwischen Gesang und Instrumentierung (generell ist die Musik sehr getragen angelegt). Klare dicke Empfehlung! (detlev von duhn)

Tracklisting
1. The Newry Highwayman<
>2. Blackwaterside<
>3. Lúireach Bhride<
>4. The Fisherman's Wife<
>5. The Grey Selkie of Sule Skerry<
>6. Death and the Lady<
>7. The Hag<
>8. My Lagan Love<
>9. The Wounded Hussar<
>10. Ej Husari
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