Phoebe Bridgers - Punisher (Cassette)
Rezension
20er und 2. eigene LP der so zukunftsträchtigen Singer-Songwriterin aus Los Angeles, die vor kurzem mit ihrem Gemeinschaftsprojekt mit Conor Oberst (Better Oblivion Community Center) für Aufsehen sorgte. Das hier ist musikalisch wieder deutlich näher am Debut, und gefällt mir ausgesprochen gut! Beteiligt waren u.a. Oberst, Lucy Dacus, Nick Zinner, Christian Lee Hutson, Nathaniel Walcott. Mit Vorliebe bewegt sie sich zwischen sinnlichem leisem instrumental etwas „verschliffenem“ Songwriter-Folk zeitloser Art mit entzückender zarter Stimme samt Harmony Vocals sowie leichtfüßigem reduziertem bis fast schwerelosem Dream Folk Pop (ausnehmend schön!), in einem Fall zunehmend verdichtet; manchmal auch dezent neuzeitlich-psychedelisch verbrämt mit mehr Indie- und weniger-Folk-Anteil (intelligent und äußerst apart!). Zwischendurch sowas wie Laurel Canyon in balladesken ruhigen zeitgenössischen Indie Pop übertragen und ein Country-Song auf (Indie-) Songwriter-Art im tiefenentspannten Fluß mit herrlichem Instrumentalgeflecht (inkl. Banjo) hinter zauberhaften (Harmony) Vocals. Hinzu kommen ein paar handfestere Stücke, strahlend-euphorischer Indie-(Rock-)Pop in edler Form, gebremster/zurückhaltender mehrschichtiger Indie Rock (atmosphärisch ganz wundervoll, auch in den Kontrasten) und ein nach sanftem Beginn immer dichter/vollmundiger bis gar hypnotisch und zum Schluß halluzinogen wirkender Track. Alles verpackt in reizvolle abwechslungsreiche Arrangements mit fast stets akustischen Beigaben (die sparsamen Drums stammen von Jim Keltner). Vor allem aber ist ihr Songwriting ausgezeichnet, der melodische Gehalt hoch! Satte Empfehlung. (dvd)
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