Mick Flannery - Goodtime Charlie
Rezension
23er und 8. Studio-LP des Singer-Songwriters aus Irland, dort eine große Nummer mit mehreren Nr. 1-Alben, vor 10 Jahren trat er beim OBS auf. Als Vorbilder/Einflüsse nennt er Tom Waits, Dylan, Leonard Cohen und Nirvana, das ist hier jedoch nur selten (und dann ansatzweise) herauszuhören. Alles, was er macht, wird von seiner außergewöhnlichen Stimme getragen, die für eine enorme Emotionalität sorgt. Egal, ob in einer ganzen Reihe Balladen (ein bisschen pastoral; süffig in offener dezent rootsiger Ausrichtung mit Piano, Orgel und Bläsern, was entfernt an Van Morrison erinnert; zurückgenommen, sublim und becircend, auch dank der Duett-Stimmen von einmal Valerie June, einmal Anais Mitchell, die eigentlich sogar lead singt beide Songs sind Highlights!). Als Songwriter-Rock mit beinahe hymnischen Qualitäten inklusive Chor und Gitarrenbetonung in der Begleitung, in einem weiteren Stück kommt signifikanter Pop-Einfluss hinzu. Oder heruntergedimmt und recht behutsam bzw. ganz ruhig und fast suggestiv, jeweils mit leichtem Folk-Touch. Eines der besten Stücke kommt eher düster, spannungsgeladen, etwas spooky phasenweise, dunkel pochend, sehr reduziert originär und faszinierend. Ein weiteres zutiefst berührendes (das längste) kommt lange Zeit nur mit Akustikgitarre aus, und geht in Richtung traditionsbewusster Folk, wunderbar! Es endet in zarter, ätherischer, schwebender Form. Zwischendurch überrascht ein zurückhaltender ansatzweise zeitgenössischer Groove ansonsten bevorzugt er ein vollkommen zeitloses Ambiente. Schönes Album. (detlev von duhn)
Tracklisting
1. Neon Tonight< |
>2. Goodtime Charlie< |
>3. Okla< |
>4. Machine< |
>5. Someone To Tell It To< |
>6. Give Me Up< |
>7. Old Friend< |
>8. Shalom< |
>9. Young< |
>10. The Fact< |
>11. Morning Rain< |
>12. Minnesota< |
>13. What They Say< |
>14. Push the Cart |