Kassi Valazza - Kassi Valazza Knows Nothing
Rezension
Eine Singer-Songwriterin aus Portland (momentan, ihre eigentliche Herkunft liegt in Arizona). Als grobe Einordnung paßt sicherlich „Americana“ am besten, in verschiedenen Ausprägungen. Im Einzelnen sieht das so aus: Über weite Strecken irgendwo zwischen Folk und Country angesiedelt, teils Letzteres etwas stärker betont, teils ziemlich deutlich in Richtung Songwriter-Country tendierend, teils ausbalanciert, in unterschiedlichen Stimmungen interpretiert (gern zwischen balladesk und relativ ruhig und vollkommen gelassen), jeweils absolut exquisit umgesetzt (heißt: Ihre durchweg auf ganz natürliche Weise vorzügliche Stimme wird kongenial und musikdienlich begleitet, wahlweise von akustischer und/oder ausschließlich elektrischer Gitarre, gelegentlich kommen Piano, Harmonica, Pedal Steel, Orgel oder sogar kurz Bläser hinzu). Zwischendurch auf bezaubernde Art ein bischen suggestiv oder in Slow Motion (bestechend!), gelegentlich unter Verzicht auf Drums, in einem Fall entwickelt sich der Song zum entspannten Country Rock weiter (mit 70s-Bezügen, wenn auch nicht in purer Form). Anderswo bearbeitet sie fast schon Country Soul-Terrain (total relaxt, das Piano bringt punktuell jedoch eine Spur Drama hinein), oder erinnert leicht an „entkleidete“ Sandy Denny (großteils runtergedimmt). Und kurzzeitig breitet sich schon mal ein Hauch „Cosmic Americana“ aus (sehr schön!). Der Hammer jedoch ist der mit 6 Minuten längste Track: Anfangs noch Americana in ganz behutsam rockend, agiert die Band immer intensiver, dichter, wundervolle Gitarren begeistern, psychedelische Einflüsse überraschen (auf glänzende Weise), eine gewisse Spannung wird aufgebaut, und, ich kann mir nicht helfen, irgendwie denke ich an Grateful Dead in den frühen 70ern! An Westcoast sowieso. Okay, so weit, so exzellent, ein wirklich sehr empfehlenswertes Album! Nur, dies ist ihre zweite LP, die erste (Dear Dead Days) war sogar NOCH besser (mit höherem Country-Anteil, erstaunlicher Originalität, mehr oder weniger ein „Großwerk“). Das Problem: Das Ding (erschienen im Eigenverlag) ist kaum zu kriegen und wenn, dann sauteuer. Naja, vielleicht kommt ja mal ein Reissue in ausreichend großer Pressung. Bis dahin sei dieses Album jeder/m ans Herz gelegt, schon wegen dieser 6 Minuten-Nummer… (detlev von duhn)
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
Believe Digital GmbH
Im Mediapark 6B
50707 Köln
Germany
legal.de@believe.com
Tracklisting
1. Room In The City < |
>2. Rapture < |
>3. Corners < |
>4. Watching Planes Go By < |
>5. Song For A Season < |
>6. Long Way From Home (I’ll Ride You Down) < |
>7. Canyon Lines < |
>8. Smile < |
>9. Welcome Song < |
>10. Wildageeses |