Bela Fleck / Zakir Hussain / Edgar Meyer - As We Speak
Rezension
Ein glorioses Werk. Banjo, Bass (gezupft oder gestrichen, letzteres etwas häufiger), Tablas, Bansuri (eine indische Flöte von betörendem Klang). Gespielt von großen Meistern ihrer Instrumente, die sich bekanntlich in ihrer jeweiligen Karriere immer wieder weit weg von ihren eigentlichen Ursprüngen (Bluegrass, 2x indische Klassik, westliche Klassik) bewegt haben, alle Genre-Grenzen durchbrechend (Chaurasia freilich am wenigsten); Jazzerfahrung haben sie (außer Chaurasia) alle (jeweils in Top-Besetzungen), Hussain (der ja an reichlich Platten von Ravi Shankar beteiligt war) spielte u.a. mit John McLaughlins Shakti, Grateful Deads Mickey Hart, Bill Laswell, Van Morrison, Kronos Quartet und so vielen mehr, Fleck mit z.B. vielen ganz großen afrikanischen Musikern, jeder Menge Koryphäen der Folk- und Country-Szene, Jerry Garcia, Neil Young, Little Feat, Meyer auf diversen tollen avancierten Bluegrass-Projekten und mit Leuten wie Emmylou Harris, Guy Clark, Steve Earle (und sogar Tangerine Dream). So ist es nicht überraschend, daß ihre eigentliche stilistische Sozialisation hier nicht die große Rolle spielt, teilweise hört man sie kaum (Indien ist am deutlichsten und häufigsten präsent), ich würde das Ergebnis auch nicht eine Fusion ihrer musikalischen Herkunft nennen sondern die Kreation von etwas Neuem bzw. Ureigenem. Wobei die zentrale Idee die kollektive Improvisation ist, basierend auf der Spielweise des Jazz (ohne wie der zu klingen) wie der indischen Klassik, mit wechselnden Lead-Funktionen der Instrumente (und nicht immer sind alle gleichzeitig zu hören, insbesondere die Flöte wird insgesamt eher punktueller eingesetzt, phasenweise agieren sie über längere Phasen als Duo oder Trio), wahrlich bestechendem Zusammenspiel, weltmeisterlicher Spielkunst. „Wenn wir auf der Bühne spielen, komponieren oder kreieren, führen wir im Grunde ein Gespräch“ sagte einer der Musiker das trifft es gut! Das Ergebnis bewegt sich zwischen Kontemplation und Rasanz (auch im selben Stück) klingt schon mal leicht meditativ und lebhaft zugleich -, Poesie und lustvollem Wirbeln, melodischem Forschen und rhythmischen Finessen ohne Ende, dauerhaften stetigen Entwicklungen und repetitiven zentralen Motiven, bestimmenden rhythmischen Eckpfeilern und bedächtigem bis entspanntem Fluß, Tempo und filigraner Delikatesse. Gelegentlich blitzen gewisse Parallelen (in Struktur, Aufbau und Zusammenspiel) zur Minimal Music, zum Jam Rock (mehrfach), zu Fusion bzw. Jazz Rock auf, in freilich nie gehörter Form und Instrumentierung, einmal streifen sie mittelasiatisches Terrain (in meinem Lieblingsstück, das zwischendurch dezente Drones und eine gehörige Spiritualität bereit hält), anderswo wechseln sie ständig die Stimmungen, beschleunigen plötzlich enorm, agieren sehr luftig oder extrem intensiv, entwickeln berauschende hypnotische Qualitäten. Welch reichhaltige Musik, die Substanz ist enorm, es gibt so viel zu entdecken… Große Empfehlung! (detlev von duhn)
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USA
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Review
A new project from perception shattering musicians Béla Fleck, Zakir Hussain, Edgar Meyer, and Rakesh Chaurasia, "As We Speak" brings together their unique takes on Indian and Western Classical music, Jazz and Bluegrass. Weaving a sonic tapestry of banjo, tabla, double bass, and bansuri, these artists convene to make some of the most soulful, fascinating and undefinable music found in today’s world.
Tracklisting
1. Motion< |
>2. The B Tune< |
>3. Tradewinds Bengali< |
>4. J Bhai< |
>5. Rickety Karma< |
>6. 1980< |
>7. Owl's Misfortune< |
>8. Pashto< |
>9. Hidden Lake< |
>10. Beast In the Garden< |
>11. Conundrum< |
>12. As We Speak |
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