Jon Kenzie - Silent Applause
Rezension
Der britische Gitarrist, Komponist und Sänger hat sein Handwerk als Straßenmusiker gelernt und kam auf diesem Weg vor zehn Jahren auch nach Hamburg, wo er heute zeitweise lebt. Seither hat er sich in Deutschland eine treue Fan-Szene erspielt. Drei Soloalben hat Jon im Lauf dieser Jahre aufgenommen und legt nun mit "Silent Applause" sein viertes Werk vor, welches seine, wie er selbst sagt, bisher persönlichste Produktion ist. Als Einflüsse nennt Jon Kenzie Blues-Legenden wie BB King und Muddy Waters, Soul-Sänger wie Al Green und Otis Redding und Folk-Troubadoure wie Bob Dylan und Richie Havens, aber auch jüngere Musiker wie die Alabama Shakes und The Teskey Brothers.Das schreibt unser Rezensent:
Ein hervorstechender Singer-Songwriter aus Manchester, klingt schwarz (ist es aber nicht), singt herausragend (gefühl- und ausdrucksvoll, seine Phrasierung verleiht den Songs emotional packenden Charakter und Tiefe), und die Musik hat absolut eigenständige, originelle Qualitäten, bleibt stets unverkennbar. Letzteres liegt an der Art der Instrumentierung: Mal extrem sparsam/reduziert, mal etwas, mal wesentlich reichhaltiger, doch immer ausgesprochen „luftig“, vieles wird nur sehr punktuell eingesetzt, das Spiel ist, egal von welchem Instrument, oft ziemlich minimalistisch, jedoch insgesamt ungewöhnlich variabel/vielfältig. In dieser Konsequenz, schon fast Radikalität (und Effektivität!), hab ich sowas noch nie gehört, soweit ich mich erinnere. Umso besser kommt sein toller Gesang zur Geltung! Hauptbestandteile sind Orgel, E-Piano und akust. wie E-Gitarre, plus sporadisch Geige, Cello, Bläser. Bass und minimale Drums/Percussion/Klatschen sind nur teilweise dabei. Und, wichtig und beinahe omnipräsent: Gezielt, eminent attraktiv und kongenial verwendete meist weibliche Harmony/Backing Vocals. Stilistisch pendelt er beständig zwischen Soul, Blues (immer dabei, teils beides), etwas Folk und kleinen Dosen Gospel, wechselnd in der Schwerpunktsetzung/der jeweiligen Kombination, aber eben unorthodox, relativ „nackt“ klingend (keinesfalls klassischer Folk/Country Blues, in einem Fall eher eine Art „Proto Blues“). Gleichfalls auffällig: Das großteils langsame Tempo, inklusive „Slow Grooves“ hier und da, manchmal in recht sanfter, oder kantiger Gangart. Ein in sich geschlossenes ausgesprochen besonderes organisches Werk, eine spezielle Empfehlung, sehr lohnend. (detlev von duhn)
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
DevilDuck Records
Vereinsstraße 85
20357 Hamburg
Deutschland
http://www.devilduckrecords.de/
Tracklisting
1. Painfully Missing< |
>2. Hashtag Blessed< |
>3. Hunter Of Time< |
>4. Two Plus Two< |
>5. Is Five< |
>6. Turn Me On< |
>7. In Vain For Love< |
>8. Clinging To< |
>9. A Hope< |
>10. Return< |
>11. Powerless< |
>12. Lips To Ears |