Parker Millsap - Wilderness Within You

Parker Millsap Wilderness Within You Label Thirty Tigers Erstveröffentlichung 12.05.2023 Format CD Lieferzeit 1 – 3 Werktage Preis 14,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)

Produziert von seinem neuen Kollaborateur Ryan McFadden (Tony Joe White, Torres), zeigen Songs wie »So Far Apart« den in Nashville, TN, lebenden Künstler in seiner experimentellsten Phase – er spielt mit Field Recordings, Tape-Loop-Soundscapes und musikalischen Genres – während Tracks wie »Wilderness Within You« (Feat. Gillian Welch) sich auf sein eigenes klassisches Folk-Songwriting stützen.

Die 6. LP des Singer-Songwriters aus Oklahoma startet mit „nacktem“ Folk, mit Herzblut und großer Emotionalität gesungen (wie eigentlich fast alles hier), nur von Akustikgitarre begleitet wunderbar. Im Folgenden pendelt er zwischen apartem fließendem dank einer einfachen aber exquisiten Melodie (wie aus alten Zeiten) und seiner Stimme packendem Folk (Pop), sehnsüchtigem becircendem fast erhebendem Americana, einem akustischen aus ganz altem Blues und Folk gespeisten Mix, den er zum Grooven bringt, ganz sachtem feinfühlig instrumentiertem (und gesungenem) Roots-Sound, expressivem Folk Rock mit Anklängen an u.a. Dylan/The Band, einer Rückkehr zum Beginn (diesmal sanft und altmodisch, dem frühen Dylan nicht gänzlich unähnlich), suggestiv-hypnotischem zeitlos-individuellem melodischem Songwriter-Rock, und einem im Kern wie so viele Songs hier melodisch bestechendem Track, der völlig anders als der Rest rüberkommt, mit manipulierten E-Gitarren und Synthie, schnell, z.T. sehr hart und aggressiv, gar dezente Industrial-Anleihen, was insgesamt eine wahre Sogwirkung entfaltet! Und nahtlos übergeht in eine Piano-Ballade, die pur mit verwehten verzerrten Gitarren beginnt (später, diesmal als Backing, erneut auftauchend), enorm eindringlich fortsetzt in dunklem Fahrwasser samt einer phasenweise leicht spookigen Atmosphäre (mächtig attraktiv).

Das Highlight jedoch (unter lauter ausgezeichneten Songs) ist ein Duett mit Gillian Welch, sparsam, ländlich und rein akustisch und nicht so weit weg von Welchs eigener Musik großartig! Das vorletzte Stück schließlich klingt ein wenig fatalistisch bis melancholisch und geht irgendwie, auch wenn der behutsam manipulierte Sound nicht darauf schließen läßt, in Richtung 1970, selbst gewisse Parallelen zu den (späten) Beatles bilde ich mir ein was sich gleich danach zumindest in Ansätzen noch einmal wiederholt. Trotz und auch wegen ein paar (zumal in diesem Kontext) wirklich außergewöhnlicher Klangexperimente (punktuell und wirkungsvoll eingesetzt): Absolut zu empfehlen! (detlev von duhn)