Aoife O'Donovan: Age Of Apathy - Hilfe
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Aoife O'Donovan - Age Of Apathy

Cover von Age Of Apathy
Aoife O'Donovan
Age Of Apathy

Label Yep Roc
Erstveröffentlichung 18.03.2022
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 17,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

22er. Erst die 3. Solo-LP der irisch-amerikanischen Singer-Songwriterin (gibt´s eigentlich ihre großartige ex-Band Crooked Still noch?), nach dem zwischenzeitlichen Projekt mit Sarah Jarosz und Sara Watkins (I´m With Her). Produziert von Joe Henry, eklatant verändert und von herausragender Qualität. Ganz superb, betörend gesungen, von klasse agierender Rhythmusgruppe (David Piltch, Jay Bellerose) leichtfüßig, elastisch, einfühlsam unterlegt, von Gästen wie Tim O´Brien (der zudem einen Song co-komponierte) veredelt, immer wieder werden bestimmte Instrumente sehr gezielt, punktuell, kurzzeitig, differenziert eingesetzt, das leise-reichhaltige Klangbild erweiternd, verschönernd (dazu gehören u.a. Mandoline, Flöte, Sax, Klarinette, Geige, Harfe; die Konstante bilden Akustik-Gitarre, ab und zu von elektrischer ergänzt, und Piano). Die Stilistik aber überrascht: Roots-Stoff vielfältiger Art, ohne sich richtig festzulegen, gern kombiniert, „offener“ Folk besitzt diesmal einen erheblich größeren Anteil als Country, auffällig ist vor allem die mal unterschwellige mal recht offensive jazzige Einfärbung einer ganzen Reihe von Stücken, wie sie Joni Mitchell in den mittleren 7oern etablierte, im Songwriter-Modus mit Edelst-Pop-Verweisen. An Joni erinnern denn auch mindestens 3,4 Stücke direkt, in der Form des Songwritings, manchmal auch vom Sound her. Daneben verzaubert ein fabelhaftes Folk-Bluegrass-Amalgam, etwas stärker herausgehobener Country-Einfluß kommt hinzu, gar mal eine Spur Soul. Viele Songs entwickeln sich auf Basis eines zurückhaltenden bis ruhigen aber schnelleren intelligenten sensiblen und stetigen organischen Flusses, andere werden immer wieder runtergefahren, mündend in diffizilen Ruhephasen, respektive in einem Auf und Ab der (unangestrengten) Intensität, inklusive wunderbarer graziler bis völlig relaxter bis subtil-seelenvoller Phasen. Zwischendurch wird´s relativ dunkel, kurz beinahe spooky, auch etwas komplexer, einen Hauch experimentell, unmerklich tricky, ganz zum Schluß wirkt die Musik ein wenig wie zeitgenössischer kaum rootsiger Songwriter-Pop mit Rock-Infusion. Je einmal kamen mir (entfernt) Laura Nyro, Anais Mitchell in den Sinn. Abseits von all dem aber begeistert die ungemein hohe Substanz des Songmaterials! Große Empfehlung! (Die 2CD/2LP-Bonusversionen kommen übrigens mit Solo-Fassungen von 8 Songs nur mit Akustikgitarre.) (detlev von duhn)

Tracklisting
1. Sister Starling<
>2. B61<
>3. Phoenix<
>4. Age of Apathy<
>5. Elevators<
>6. Prodigal Daughter<
>7. Galahad<
>8. Town of Mercy<
>9. Lucky Star<
>10. What Do You Want From Yourself<
>11. Passengers
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