Rezension
Debut-LP einer fürwahr außergewöhnlichen belgischen Singer-Songwriterin äthiopischer Abstammung, deren Stücke leise/grazil bzw. sanft/introspektiv, tropfend, rhythmisch betont, durchgeschlagen-extrovertiert, relativ komplex bis ein wenig tricky oder eher einfach gestrickt daherkommen, teils im selben Song. Wechselnde Tempi, Kunstpausen inklusive. Verglichen wird sie gern mit Joni Mitchell, was nur sehr begrenzt zu hören ist, finde ich vielleicht gibt es manchmal Parallelen in der Art des Songwriting/der Gestaltung der Melodiebögen, nicht jedoch der Melodik selbst, der Stimme oder der Instrumentierung. Laura Marling wird auch genannt, okay, sporadisch. Ihr Gesang paßt jeweils perfekt zur Charakteristik der Stücke, von herrlich zart/betörend bis offensiv und alles dazwischen, begleitet fast nur von einer exzellenten Akustikgitarre (sie verfügt über eine profunde Ausbildung) und Cello, selten gibt´s Tupfer von Piano, Flöte oder Glockenspiel, ab und zu Harmony/Backing Vocals, stets reduziert klingt´s jedenfalls, ohne daß man irgendwas vermißt. (Autoren-) Folk, ja, aber bisweilen ziemlich origineller, einfallsreicher, hochwertiger. Trotz der Vielfalt in einigen Tracks (klarer Linie in anderen), das Album als solches wirkt homogen, in sich schlüssig. Konzentrierte erfüllende Musik ohne unnötige Füllsel, eine unerwartete eminent vielversprechende Entdeckung. (detlev von duhn)