John Blek - On Ether & Air
Rezension
Um John Blek in 2021 zu verstehen, muss man zurückblicken auf das Jahr 2017, das er zu großen Teilen entkräftet und von einem mysteriösen Leiden ans Bett gefesselt in Krankenhäusern verbrachte. Eine Akustikgitarre und ein, wie er selbst sagt, „kleiner Rest Stimme“ als einzige Begleiter zwischen Stumpfsinn, Schmerz und Fiebertraum. Dort entstand der Gedanke eines Vier-Alben-Zyklus über die Elemente Wasser, Erde, Feuer und Luft. Noch im Krankenhaus, zwischen fiependen und röchelnden Maschinen, nahm er die ersten Demos auf und hat mit seinem Songwriting seither nie wieder nachgelassen. Er verfeinert seinen Ansatz mit jedem Album, sucht sich für jede Recording-Session neue Kollaborateur*innen und arbeitet sich tief hinein in Themen, Motive und Gedanken. Es geht dabei nicht um große stilistische Sprünge, sondern um eine ganz profunde Essenz seines eigenen Songwritings, um Poesie und Wahrheit, um Schönheit und Kunstfertigkeit.
Mit „Catharsis“ entstand ein erstes Album voller nautischer Motive, verwoben mit Gedanken zu Heilung und Resilienz. Jetzt erscheint mit „Of Ether & Air“ Bleks Betrachtung der gleichzeitigen Leichtigkeit und Schwere der uns umgebenden Atmosphären und derdem Mensch innewohnenden Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit. Sein luftiges Album. Der Abschluss dieses Zyklus.
Er spielt hier mit Cheyenne Mize (Bonnie ‚Prince‘ Billy), Kris Drever (Lau) und dem Pianisten und BBC Jazz Award Gewinner Kit Downes, nachdem auf den Vorgängeralben unten anderen Joan Shelley, Mick Flannery und Matthew Berrill zu hören waren.
noch mehr von John Blek