Billy Bragg - A Million Things That Never Happened
Rezension
Singer-Songwriter-Musik von großer Reife. Er hat einfach immer weiter gemacht, hat auch die lange Zeit sein Image stark prägenden Polit-Aktivitäten und Statements nie aufgegeben, war aber in den letzten 20 Jahren nicht mehr so präsent (dies ist, nach 5 Jahren Pause, erst seine 4. LP nach 2002). Ein unaufgeregtes, edles, dezidiert werthaltiges Werk mit ein paar echten Perlen, auf angenehme Art vollkommen zeitlos (ohne jegliche Modernismen), differenziert produziert (manche Instrumente springen einem zeitweise förmlich ins Gesicht, anderes spielt sich eher im Hintergrund ab, eher sparsam und vornehmlich bis gänzlich akustisch gehaltene Stücke wie unaufdringlich vielschichtig instrumentierte, getragen von viel Piano, Orgel und/oder Mellotron, mehr elektrische als akust. Gitarren, dazu Pedal/Lap Steel, Geige/Fiddle, mal Banjo). Geblieben ist seine Vorliebe für Balladen, vieles klingt eher amerikanisch als britisch (mit Ausnahmen), leicht rootsiger Pop steht neben Folk-Rock, Songwriter-Country (in einem Fall auch tief traditionell geprägter) oder simplen Folk-Balladen, gar mal versteckte Gospel-Spuren. Im Grunde eine Art Americana, das kennt man ja von ihm. Insgesamt abwechslungsreich gestaltet, oft grundlegend einfühlsam, zwischendurch etwas elegisch oder melancholisch, zuweilen sehr eindringlich, anderswo tiefenentspannt, dezent zerbrechlich oder von umfassender bestechender Ruhe durchzogen, so etwas wie eine leise Hymne, zum Schluß sehr schön ansteckend. Ein absolut empfehlenswertes Album! (detlev von duhn)
Review
The album, the first pandemic blues album of our times but also a heartfelt paean to human resilience, features 12 soulful country rock gems. The record was produced by Romeo Stodart and Dave Izumi at Echo Zoo studio in Eastbourne. All songs are written by Billy Bragg apart from the final song (Ten Mysterious Photos That Can't Be Explained), which is co-written by Billy's son Jack Valero.
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