John Craigie - Asterisk The Universe
Rezension
20er des Westcoast-Singer-Songwriters. Der hier allerdings teilweise Southern-Flair deutlich bevorzugt. Bislang verglichen mit Leuten wie John Prine oder Woody Guthrie und etikettiert als Folkie geht er diesmal weit darüber hinaus. Okay, da ist eine emphatische Americana-artige Ballade und Songs, in denen er Folk mit Soul kreuzt (feinziseliert, angenehm reduziert und äußerts apart gespielt, mal unter leichter Spannung mit 70s-Feeling, mal ungeheuer viel Atmosphäre, ausgesprochen gefühlvoll und z.T. leicht gespenstisch) oder mit Blues (eine entzückende fast nackte Miniatur, die Vocals stammen freilich von einer Gast-Sängerin). Aber sonst: Völlig zeitloser Songwriter-R´n´B (Soul) abseits aller Moden, einfühlsam und leichtfüßig fließend hier (fabelhafte Tastenarbeit!), satt und unangestrengt/natürlich groovend dort; Letzteres trifft auch auf ein leicht funky eingefärbtes R´n´B-Stück zu; swampy Southern Roots-Rock (R´n´B) im relaxten Groove mit abermals 70s-Touch; J.J. Cales Crazy Mama in runtergedimmt (super-entspannter Groove, optimal interpretiert, mit vorzüglicher akust. Slide); oder gar sowas wie Westcoast-Pub Rock. E-Gitarre setzt er selten ein, akustische großteils (2 Stücke kommen ganz ohne Saiten aus), wie auch ein (meist elektrisches, sehr effektives!) Piano, gern im Verbund mit Orgel. Und seine Stimme paßt einfach kongenial, transportiert das Gefühl und diese Art Musik bestens. Das Cover sieht aus wie original aus den 60s. (dvd)
Noch nie von diesem Herrn gehört, auch der Albumtitel wirft Fragen auf. Das Album überzeugt mich aber von Anfang an. John Craigie ist ein Singer/Songwriter aus Kalifornien. Die Stimme eher Roots, der Sound aber deutlich in Richtung Soul und das funktioniert hervorragend. Die Songs sind überwiegend schlank instrumentiert, mit Minimal-Drums, wenig Gitarre und einem präsenten Fender Rhodes-Piano (oder Hammond). Man könnte sich ein Hybrid aus JJ Cale (der hier auch gecovert wird) und Bill Withers vorstellen, oder auch einen bärtigen Cowboystiefelträger mit ausgeprägter Schwäche für Curtis Mayfield. Da darf man dann auch an Lambchop und Jeb Loy Nichols denken. In diesem Kontext finde ich das Album sehr einnehmend. Die Songs atmen einen coolen Southern Soul-Vibe aus den späten 60ern, teils ganz schön funky. Alles ganz unaufgeregt gespielt und mit einer eher knarzigen Country-Stimme sehr cool und laidback gesungen, teilweise von einer schönen Frauenstimme begleitet. Mittlerweile lebt Craigie in Portland und hat schon einige Alben auf dem Buckel. Bislang hat er es leider nur zum lokalen Szene-Helden geschafft mit diesem überzeugenden Album sollte er aber ein größeres Publikum erreichen. (Joe Whirlypop)
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