Frida Annevik: Andre Sanger - Hilfe
hilfe

Frida Annevik - Andre Sanger

Cover von Andre Sanger
Frida Annevik
Andre Sanger

Label Galileo
Erstveröffentlichung 06.12.2019
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 6,50 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Mit einem Erscheinungsdatum im ausklingenden Jahr 2019, einem Katalogauftauchen in 2020 und kompletten zwei Wochen der nahezu ununterbrochenen akustischen Überzeugungsarbeit im zeitlichen Niemandsland zwischen den Jahren schickt sich dies so unspektakulär daherkommende, auf Dauerhören umso hartnäckigere, vor allem aber unendlich schöne Sangeswerk an, gleich zwei der persönlichen Jahrescharts-Spitzen zu erklimmen. Nur selten hörte ich ein derart gelungenes Aneignen bestgewählten Fremd-Song-Guts von einer mir völlig ungeläufigen Artistin, und wieder einmal zeigt es sich, welch unbezahlbare Aufklärungsarbeit solche unabhängige Labels wie Galileo oder …. (hier das Lieblingslabel Eurer Wahl eintragen) leisten, indem sie uns höchst erfreulich entdeckenswertes Liedwerk näherbringen, welches anderenfalls uns auf ewig unentdeckt und unerhört bleiben würde. Die skandinavische Sängerin und Liedautorin hat sich für ihr 2019er Album nicht nur höchst empfindsam zehn Fremdweisen von solch auf den ersten Lese-Eindruck zum Teil unvereinbar scheinender Schall-Schöpferinnen wie Joni Mitchell, Björk, Janis Ian, Alicia Keys und Spice Girls auserwählt, ihr gelingt es auch, diese in zumeist zart angerichteten Arrangements zwischen akustischem Folk, verspieltem Americana, feinfühliger Elektronik, verlockender Tanzeinladung, getragener Klavier-Ballade und barock-getragener Sakral-Psychedelic sich derart zu eigen zu machen, dass man auch die bekannteren der ausgesuchten Lieder hier völlig neu in ungeahnter Samt-Tiefe erleben darf. Dabei hilft Frida nicht nur ihre ungemein eindringliche, sanft-betörende Stimme in der zart-zaubrischen Mitte zwischen Maria Mena und Judie Tzuke, unser Herz auf ewig zu fesseln, es ist auch die für unsere Ohren faszinierende Wirkung der norwegischen Sprache, die allen Weisen einen ganz eigene, neue, verwirrend-verzaubernde Intensität schenkt. Manch gewohnt erscheinende Melodie erlebt hier ihre elektrisierend emotionstiefe Wiedergeburt, und wenn allein von einer Orgel in ein flirrend psychedelisch-sakrales Licht getauchtes Both Sides Now als „En og annen“ das unvorbereitete Ohr trifft, so erlebt man die unsterbliche Melodie wie zum ersten Mal, in einer Schönheit, die definitiv nicht mehr irdisch ist. Und sollte ich dereinst schäbig verscharrt werden spielt mir nur dies eine Stück, und das Paradies ist mein! (cpa)