Doug Seegers - A Story I Got To Tell
Rezension
19er. Mit 67 erst sein 3. Album (abgesehen von einem Hank Williams-Tribute und einer Christmas-LP). Er war obdachlos/Alkoholiker/Drogenwrack. Er besitzt eine manchmal schon fast phänomenale Stimme, ganz ungemein einfühlsam, bewegend, tief aus seinem Herzen, öfters ein minimales tolles Vibrato. Und Country war immer schon sein Lebenselixier. Musik voller Emotionen, Gefühl und Tiefe, anfangs der Songs z.T. ganz zart und wunderschön, teils wehmütig, teils (zunehmend) süffig/volltönend, intensiv, Schmerz und Erlösung (auch textlich). Zwischen Classic Country (u.a. Honky Tonk, schon mal ein gewisses Bakersfield-Feeling) und eher Songwriter-Country, zwischendurch Roots Rock (mal ein wenig Desert/Morricone-Flair, mal balladesk), ein satter ansteckender Rockabilly (50s pur) oder old-fashioned Crooner-Stoff zwischen Roots und Pop, oder gar klare (Country) Soul-Tendenz. Insgesamt ein leichter Balladen-Überhang (eine wirkt wie 60 Jahre alt). Ein organischer Mix aus elektr. und akust. Gitarre sowie Pedal Steel, meist Piano (oder Orgel), zur Hälfte Geige, köstlich auch die (eigenen) Harmony Vocals. Und Joe Henry produzierte, ja schon ein Qualitäts-Siegel für sich! (dvd)