Rezension
Schon als Sänger, Songschreiber und Gitarrist der ebenso geliebten wie schmerzlich vermissten Isolation Years lebte Jakob Nyström seine Vorliebe für himmlische Harmonien und perlende Pop-Phantasien nach Herzenslust aus, im Alleingang als Algesten schwebt er unbeirrt weiter auf seinem Pfad zum finalen Schönklang. Mit sanft-schmeichelnder Stimme bestimmt er das weite stil-schillernde Feld zwischen abgehangenem Go-Betweens-Pop, Dream Academy-Wattewolken, akustisch geprägtem (Americana-) Folk, Rock'n'Roll-Balladen und den harmonischen Höhen und den melancholischen Tiefen eines Paal Flaata-Albums, becirct den Lauscher mit bewegend natürlichen Melodien und lässt bei aller Liebe zu instrumentalem Ideenreichtum zwischen Keyboard-Klangfülle, Streicher-Schwelgen, Orgel-Segen und Pedal Steel-Gleißen stets die Gitarren das zentrale Klangbild bestimmen. Vielfarbig gefächerte Saitentöne und immer wieder mehrstufige Vokal-Lagen prägen die Wohlklang-Visionen des Pop-Prinzen Nyström, der seine Tempowechsel stets bedächtig wählt, wohlgefällig zwischen berückender Ballade und sanft beschleunigter, himmlischer Hymne wandernd, das liebevoll lächelnde Geschehen dabei final mit seinen bewegt-bewegenden Gesangslinien vergoldend. Perfekt perlender Pop zwischen britisch gefärbtem Ohrwurm und skandinavisch weichgetönter Wehmut, zwischen gelassen-gereifter Go-Betweens-Kunst und der Grandezza eines Midnight Choir-Solowerks, nicht nur, aber vor allem, den seit Jahren dürstenden und darbenden Isolation Years-Verehrern ans hungernde Herz gelegt. (cpa)