Frank Solivan - Family, Friends & Heroes
Rezension
Ebenso zurückgelehnter wie leidenschaftlicher Alleingang des fingerfertigen Saitenwerkers und warmherzigen Sängers, wobei der Begriff Solo-Album nur insofern trifft, als dass er seine Band Dirty Kitchen eine Platte lang in den Urlaub schickte. Denn diese apart akustische, instrumental wie gesanglich perfekt dargereichte, Stilgrenzen charmant übertretende, großartig zwischen Fremd- und Eigenwerk pendelnde Bluegrass-Wohltat ist genau mit dem besetzt, was der Titel verspricht: So leihen Solivan-Cousine und –Mutter ebenso ihre Stimmen wie Vater Frank sr. ein gepflegtes Banjo beisteuert, und Freunde und Vorbilder sich die Instrumental- uns Gesangs-Klinke in die Hand drücken. Sam Bush und Ronnie McCoury liefern sich prächtige Mandolinen-Duelle mit dem Protagonisten, Del McCoury und John Cowan lehren die hohe Kunst des harmonischen Satzgesangs amerikanischer Prägung und Jerry Douglas‘ und Rock Ickes‘ Dobros gleißen durch die fein-filigranen Akustik-Arrangements. Mal in voller Band-Besetzung incl. mehrstimmigen Chorgesangs, mal im delikaten Duett werden dabei Solivan-Originale und bekannte Fremdweisen wie Orbison’s Pretty Woman, Denver’s Leaving On A Jet Plane oder das zeitlose Wayfaring Stranger Perle für Perle an einer wurzel-treuen, aber nie sklavisch traditionellen Bluesgrass-Kette aufgefädelt, während der gelassene Goldschmied ebenso als Sänger wie als Meister auf Mandoline, Mandola, Gitarre und Fiddle glänzt. Eine echte Entdeckung für Freunde des stiloffenen Blues- bis New-Grass. (cpa)
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