Rezension
Mit einem derart weitreichenden Oeuvre ist es kein Wunder, dass im Katalog von BERT JANSCH so manches Juwel unentdeckt blieb. ,Moonshine" - aufgenommen 1972 - ist so ein Schatzkästchen. Während die offensichtlichen (und eher an PENTANGLE erinnernden) JANSCH-Alben der sechziger Jahre ohne Frage ganz wunderbar sind, hat der sanft grüblerische Stil von ,Moonshine" etwas, das den Geist zum Schwingen bringt. Zusammen mit einem All Star Ensemble (Ralph McTell! Mary Hopkin! Tony Visconti!) ist das achte Soloalbum von JANSCH tief in der Tradition verwurzelt und macht Platz für einen barocken Stil des Folks.
Unser Rezensent sagt:
Nachdem ich im letzten Jahr reihenweise alte Solo-LPs des Pentangle-Meisters (wieder)gehört habe, muß ich sagen: Die hier (von 1973) ist meine Liebste! Gesanglich ausgezeichnet, enorm ausdrucksvoll, kein Schwachpunkt, nur gutes Material (eigenes und Traditionals)! Und (meist) etwas voller im Sound als die vorigen Alben, zur Hälfte Drums (Fairport Conventions Dave Mattacks und Dannie Richmond von Charles Mingus! Bass und Producer: Danny Thompson), die akustische gewohnt edel und ökonomisch, im Wechsel dazu Flöte, Klarinette, Harfe, Harmonica, Geige, Cello. Schlichte z.T. ergreifende Schönheit in Folk-Balladen, traumhaft lyrischer sanft-filigraner Folk (Rock), teils vielschichtig mit leicht jazziger Note, innovative diffizile bzw. sachte nachdenklich-eindringliche Blues-Folk-Kombis, kraftvoller wie poetischer (gar teilelektrischer) Folk Rock und 2,3x auch ein wenig Pentangle-Flair. Auf Earth, sehr zu empfehlen! (dvd)
noch mehr von Bert Jansch