Nive Nielsen & The Deer Children - Feet First
Rezension
Letztes Album der grönländischen Singer/Songwriterin, über das der Musicblog sehr passend folgendes schrieb: „Aufgrund ihrer ausdrucksstarken Stimme, die sich mal kratzig, mal engelsgleich durch die Boxen schält, fühlt man sich schnell an eine endlich zur Ruhe gekommene, abgespeckte Version von Björk erinnert. Mystisch, teils gar psychedelisch abdriftend, aber stets lieblich und in flauschige Watte gehüllt, sendet die Verantwortliche ein Dutzend in Klang gegossene nordische Botschaften aus, die Freunde experimenteller, aber dennoch homogener Folk-Pop-Kost spielend leicht um den Finger wickeln.“
“Feet First”, das neue Album der aus Grönland stammenden Folk-Pop-Sängerin Nive und ihrer Band The Deer Children, wurde zwischen 2012 und 2015 weltweit aufgenommen: In Grönland, Dänemark, Belgien und England, außerdem in den den USA in Tucson/Arizona, Athens/Georgia, Lexington/Kentucky, Nashville/Tennessee und Asheville/North Carolina. “I thought it was anamazing experience to travel while making this record. I feel that if you constantly change your surroundings and not get stuck in one place you will constantly change your perception and not get stuck with just one idea. I just wanted these songs to grow with me on my travels and they did just that.” so Nive.“The first track on the album "Still the Same" for example would have never had that cumbiarhythm at the end without going to southern Arizona and playing with Howe Gelb and his Tucson crew in the comfort of their own homes. Also, the same goes for songs like "Tulugaq", track four. I wrote that song along with a set of twelve year old twin girls from a foster care far up north in Uummannaq, Greenland. It was the very last song recorded for the album and would have never happened if I recorded this album traditionally in one place.”Auf “Feet First” finden sich außerdem Gastmusiker und Freunde der Band wie Howe Gelb, Ralph Carney, Teitur und John Parish wieder. Das neue Album enthält 12 Songs und wird am 20. November auf Glitterhouse Records veröffentlicht.Gäbe es Nive Nielsen nicht, müßte man sie erfinden. Als ethnische Grönländerin, also Inuit oder Inuk (wie sich die uns als Eskimos bekannten Nordländer selber bezeichnen) in Nuuk aufgewachsen, in jungen Jahren eine Lebens- und die Zeiten bis heute überdauernde Musikpartnerschaft eingegangen mit Jan de Vroede, dem Sänger einer belgischen Boygroup, die ihre größten Erfolge ausgerechnet in Grönland feierte und der dann dort hängenblieb, beseelt von einer unglaublichen Neugier auf alles, was sonst noch in der Welt vor sich geht. Ausgestattet mit einer wunderbaren, warmen und ausdrucksstarken Stimme und der Gabe sehr feine, sofort ins Ohr gehende Songs zu schreiben. So ziehen Nive Nielsen, Jan und ihre wechselnden Bandmitglieder nun schon seit Jahren nomadenhaft durch die Welt, spielen Konzerte in China, Südamerika, Tokio, natürlich auch Europa und vor allem den USA, da vornehmlich in Tucson, Arizona, wo sie schnell eine zweite Heimat fanden und sich eng mit den Geistesverwandten Howe Gelb sowie Calexico anfreundeten. Zu Howe Gelb’s (der auch als Gastmusiker ebenso wie u.a. John Parish, oder Teitur dabei ist) Großtruppe Giant Giant Sand gehören sie als fester Bestandteil, den Kulturpreis der dänischen Kronprinzessin hat sie anno 2013 abgeräumt, als Wintermützen-Model war sie weltweit auf Plakaten zu sehen und jetzt hat sie nach dreijähriger Aufnahmezeit in aller Welt mit tausend Gästen ein ganz feines Album abgeliefert, „Feet First“. 12 Songs lang, im Grundgerüst klassisch Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang, dazu aber viel Raum für weitere, teils überraschende Instrumente von Piano, Cello über Kazoo bis Posaunen und Klarinetten bietend. Weit über den üblichen, gefälligen Alt. Country/Giant Sand Sound hinausgehend, wird hier –klangtechnisch absolut überzeugend- ein warmer, abwechslungsreicher Indie-Folk geboten, der durch Nive’s herausragende Stimme perfekt abgerundet wird. Neben den zehn englisch-sprachigen Songs finden sich auch zwei in ihrer Muttersprache Kitaamiutut gesungene Songs, die eine ganz eigene Faszination ausüben. (lrm)
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