Tom Liwa - Umsonst & Draussen - Tom Liwa mit Flowerpornoes
Rezension
Der Weg, den Tom Liwa mit seinen Flowerpornoes seit 1985 gegangen ist, ist einzigartig: vom nächsten großen Ding über den ewigen Geheimtipp bis hin zur Kultband für die etwas besser informierte Indie-Subkultur. Dennoch: Der Sänger aus Duisburg ist nicht nur einer der besten Songwriter des Landes, seine Aufrichtigkeit und Unverbiegbarkeit sind legendär - eine absolute Ausnahme im Musikbiz.
15er Comeback nach Rückzug, es hat sich einiges aufgestaut (20 Tracks in 73 Min.). Die Qualität seiner Songs ist dieselbe, die Stimme hat nichts von ihrem Charme verloren, die Musik basiert meist auf (z.T. Orgel-ergänzter) E-Gitarre – mehrfach mit traumhaften kaum identifizierbaren Sounds einer Glissando-Gitarre wunderbar veredelt! Er bewegt sich zwischen sachtem poetischem Songwriter-Pop (hinreißend schön v.a. das leicht elegische Kuya samt zweier Variationen) mit z.T. Verweisen zu ruhigem Neil Young, angerocktem Dylan, melancholischen Balladen, 60s-/zeitlosem Gitarren-Pop, reduziertem federndem Indie Pop, Classic Guitar Rock, dezent psychedelischem „Dream Rock“ und einem 12-minütigem (auf Vinyl gar 20) sanft-balladesk bis gewagt frei (zwischen Crescendi und Kammermusik, kurz fast a la experimentelle leise Grateful Dead) agierendem Monster. Und dann sind da noch 5 sanfte/sachte Folk-Stücke (mal ein Hauch Appalachen) nur mit Ak.Gitarre und Banjo, z.T. sehr fein! (dvd)
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