Dos And Dust: Cape Disappointment - Hilfe
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Dos And Dust - Cape Disappointment

Cover von Cape Disappointment
Dos And Dust
Cape Disappointment

Label
Erstveröffentlichung 05.09.2014
Format CD
Lieferzeit 1 – 8 Werktage
Preis 5,00 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Heimlich, still und – wie es ihre Art ist – leise haben sich Michael Schmuck und Sebastian Müller in ihren heimischen Wohnzimmern weiterentwickelt und eine 4-Song-EP heranreifen lassen, die mich ein weiteres Mal in ihrer klaren akustischen Schönheit, ihrer absolut zeitlosen Balladier-Kunst angenehm überfährt und getroffen und glücklich zurücklässt. Bereits das 2011er Debut-Wunderwerk ließ mich in ungetrübt selige Akustik-Folk-Tage zurückreisen, aber viel Zeit, Liebe und spürbar sensibles Feilen an der eigenen Duett-Kunst lässt die vier neuen Weisen noch perfekter strahlen, die Kristall-Klarheit des akustischen Gitarren-Flechtwerks, der warme-weiche, unaufdringlich zu Herzen gehende, oft in natürlichen Zweier-Harmonie-Bahnen fließende Gesang, das mal dezent, mal vehement bereicherte Klangbett (von Glockenspiel-Glitzern bis hin zu gefühlvoll gesetztem Streichel-Schlagwerk, von Harmonium-Akkorden bis hin zu wohltuendem dramatischen Streicher-Schwelgen), sorgfältig in ein delikat durchschimmerndes, meisterlich gemischtes Produktionsbild gerückt, lassen 21 melancholische Minuten lang auch den Klar-Klang-Fetischisten frohlocken. Aber es ist dies warmherzige, wunderweiche Gefühl der berührend-unberührten Schönheit zwischen 60’s/70’s Folk-Fließen, Dylan/Donovan-Harmonika, klassischem Liedermachertum, fast schon barockem Hang zu edlen Harmonie-Fügungen und zarten exotischen Elementen, die mich in Erinnerungen schwelgen lässt. Renet Bardét, Poesie & Musik, Kolbe & Illenberger tauchen vor meinem inneren Ohr auf, solcherlei akustische Klang-Köstlichkeiten erschienen einst bei Wundertüte oder Mood (heute vielleicht noch bei Stockfisch, Gitarrenfluss und Kristallklarheit weisen sogar in Munyon-Richtung), und das letzte Mal, dass ich einer derart gelungenen Vertonung eines Lord Byron-Gedichtes lauschen durfte, muss Jahrzehnte zurück liegen. Sonnenstrahlend-silbriges Saiten-Gleißen, vielharmonischer Frieden in fein-akustisches Fließen gegossen, Lieder wie ein seliges Lächeln - so etwas wird heute gar nicht mehr gemacht? Doch. Michael und Sebastian haben das jetzt übernommen. Glücklicherweise. (cpa)