Molly Tuttle & Golden Highway: City Of Gold - Hilfe
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Molly Tuttle & Golden Highway - City Of Gold

Cover von City Of Gold
Molly Tuttle & Golden Highway
City Of Gold

Label Nonesuch
Erstveröffentlichung 21.07.2023
Format LP
Lieferzeit 4 – 7 Werktage
Preis 31,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Gerade erst vollkommen zu Recht Grammy-prämiert fürs beste Bluegrass-Album kommt schon ihre nächste LP, von gleicher, absolut überragender Qualität. Co-produziert von Jerry Douglas übrigens, der mehrfach auch seine hinreißende Dobro beisteuert. Ansonsten agiert die klassische Bluegrass-Besetzung (Banjo, Gitarre, Mandoline, Bass und Fiddle, samt einer Menge bestechender Harmony Vocals, und einmal Duett-Stimme, von Dave Matthews), und zwar ziemlich grandios! So virtuos wie musikdienlich und musikalisch. Nicht zu vergessen ihr charaktervoller ausdrucksstarker Gesang! Auch auf diesem Werk entfernt sie sich oft von der „reinen Bluegrass-Lehre“: Zum Beispiel gleichzeitig in der ungewohnt stark akzentuierten Rhythmik (im Wechsel mit ruhigen zurückhaltenden Phasen) und im hier extrem offensiven Gesangsstil; oder im Highspeed-Modus mit stop-and-go-Parts, bei denen fast alle Instrumente ganz kurze virtuose Features spendiert bekommen; oder durch die Verwendung von Drums (das einzige Mal), gleichbedeutend mit einer ganz ganz leicht rockigen Einfärbung; sowie in einer fast ein bischen hymnischen sehr sachten wunderschönen lyrischen Ballade mit besonders (filigran) ausgefeilten Instrumentierung. Gelegentlich verläßt sie auch ganz oder zumindest teilweise das Bluegrass-Terrain, in einem herrlichen becircenden sparsam arrangierten sanften Folk-Song, in einem rasenden Track, der nicht nur über catchy Qualitäten verfügt, sondern zudem partiell Richtung Mountain Music tendiert, vor allem aber in einer atmosphärisch faszinierenden Americana/Songwriter-Country-Ballade, die sich auch melodisch abseits gewohnter Pfade befindet (und dabei absolut berückend klingt!), mit unorthodoxem leicht verhalltem Backing Chor, superben rotierenden bzw. kreiselnden verzückenden Mandolinen-Features und gesanglich wie instrumental unendlich viel Gefühl kurzzeitig ein bischen dunkel getönt, und nichts anderes als grandios! Anderswo läßt sie schon mal ihre (im übrigen phänomenale) Gitarre weg, in vollkommen entspanntem Umfeld. Die restlichen Songs wirken eher wie recht „traditioneller“ und dezidiert schneller Bluegrass wenn nicht in einem Fall plötzlich unorthodoxe (sogar soundmäßig verändert produzierte) Breaks und Duo-Soli auftauchen würden, ihre Stimme für eine Strophe nur vom Banjo begleitet. Die Songs wurden übrigens zusammen von ihr und Ketch Secor von Old Crow Medicine Show geschrieben, die Begleitgruppe ist ihre eigene (einfach glänzende, traumwandlerisch zusammenspielende) Tour/Live-Band. Ein prachtvolles Werk, eine dicke fette Empfehlung. (detlev von duhn)

Grammybehangene Country-Künstlerin, die mein Hinterwäldler-Herz erobert: mit ganz viel Schwung, rasantem Bluesgrass-Tempo von Banjo und Gitarre, überwiegend ohne Drums, dafür mit Geige, Mandoline und reichlich Dynamik und Power. Dazu ist Molly Tuttle auch eine kraftvolle, erdige Sängerin. Der traditionelle Bluegrass-Sound aus Nashville klingt hier knackfrisch und herrlich beschwingt. Molly schrieb die Mehrzahl der Songs gemeinsam mit Ketch Secor (Old Crow Medicine Show) oft genug meint man aber, steinalte Traditionals zu hören. Wobei manche Songs auch durchaus soulige Strukturen haben, aber konsequent genrekonform inszeniert werden gerade deshalb klingt das Album auch so intensiv und spannend. Mollys leicht herbe und doch wandlungsfähige Stimme strotzt vor Kraft, teils auch mehrstimmig unterstützt. Ko-produziert hat der legendäre Jerry Douglas (hier natürlich auch am Dobro zu erleben), als Gastsänger ist Dave Matthews dabei („Yosemite”). Solche mitreißenden Gegenwarts-Produktionen beweisen, wie zeitlos und frisch ein historisches Genre wie Bluegrass auch heute noch klingen kann allein die rasanten Tempoläufe des Banjos lassen mich immer wieder staunen, auch wenn in der zweiten Albumhälfte auch mal das Tempo rausgenommen wird. Finde ich jedenfalls wesentlich kurzweiliger als 90 Prozent des herkömmlichen Nashville-Outputs, der mich sonst so erreicht. (Joe Whirlypop)

Tracklisting
1. El Dorado<
>2. Where Did All the Wild Things Go?<
>3. San Joaquin<
>4. Yosemite (feat. Dave Matthews)<
>5. Next Rodeo<
>6. When My Race Is Run<
>7. Alice in the Bluegrass<
>8. Stranger Things<
>9. Down Home Dispensary<
>10. More Like a River<
>11. Goodbye Mary<
>12. Evergreen<
>13. The First Time I Fell in Love
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