Heigh Chief - Midnight Oil
Rezension
"Woher kommen die?" gehört wahrscheinlich zu den ersten Fragen, nachdem die ersten Takte von "Midnight Oil" verklungen sind. Wie kann denn etwas, das so verwurzelt im Amerikanischen Süden zu sein scheint, aus Norwegen kommen? Und dann auch noch von so jungen Typen? Angefangen hat alles, als sich Bjorn Blix, Marcus Lovdal, Lasse Nordby und Jonatan Eikum aus einer Bierlaune heraus bei einer Blues Competition bewarben. Da Marcus die meiste Arbeit in das Projekt steckte, nannte man sich halt "The Marcus Lovdal Band" und räumte kurzerhand den 1. Preis ab. Plötzlich fand man sich auf einer Tour durch Norwegen wieder und gleich darauf wurde man nach Memphis, Tennessee eingeladen, um an den Finals der Competition teilzunehmen. Nach dem 1. Album wurde das Line-Up mit Lars Christian Narum an Hammond und Piano komplettiert. Während der Aufnahmen zum 2. Album merkte man, dass der alte Name nicht mehr so recht passte, da der Sound immer mehr ein Gemeinschaftsprodukt geworden war, und nannte sich in Heigh Chief. um. "Es ist schon lustig,", so Björn Blix, "wir mögen schon alle durchaus sehr unterschiedliche Sachen, aber wenn wir die Verstärker angeschaltet und die Gitarren gestimmt haben, kommt am Ende immer Heigh Chief. raus." Die Einflüsse liegen natürlich relativ klar auf der Hand. "Wir sind durchaus mit Led Zeppelin, Deep Purple, Little Feat, Ry Cooder, Little Village, und Terry Reid aufgewachsen, um ein paar Bands und Künstler zu nennen, aber wir mögen auch Sachen wie Foy Vance, Blake Mills, The Wood Brothers, Colter Wall, und die Tedeschi Trucks Band.", so Blix. Ende letzte Jahres wurde auch der Deutschlandfunk auf die Band aufmerksam und produzierte als Teil ihrer Serie "Zu Hause aufgenommen" ein Special. Nach mehreren Touren durch Norwegen, Deutschland, die Niederlande und die USA freut sich die Band sehr darauf, bald wieder live spielen zu können. Mit "Midnight Oil" erscheint das 4. Album der Band jetzt weltweit über Juke Joint 500 und strahlt eine Reife aus, wie man sie selten findet. Hier ist wirklich alles aus einem Guss: Songwriting, Arrangements und Produktion verbinden sich mit einer virtuosen, aber niemals selbstgefälligen Spiefreude, die dieses Album zu etwas ganz Besonderem macht.
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